So schützen Sie Ihr Zuhause vor Schäden durch Kälte

Es ist Winter, die Temperaturen sind eisig und plötzlich kommt kein Wasser mehr aus dem Hahn. Ein Frostschaden – und damit oft auch ein teures Problem.

Solche Situationen überraschen viele Hausbesitzerinnen und Mieter jedes Jahr aufs Neue. Gefrorenes Wasser kann Leitungen sprengen, massive Wasserschäden verursachen und teure Reparaturen nach sich ziehen. Doch solche Kälteschäden sind keine unvermeidbare Konsequenz der kalten Jahreszeit. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich viele Probleme verhindern.

Warum entstehen Schäden bei Frost und welche Bereiche des Hauses sind besonders gefährdet? Wie können Sie Anzeichen von Frostschäden rechtzeitig erkennen und was ist im Notfall zu tun? In diesem Ratgeber beantworten wir diese Fragen ausführlich. Außerdem geben wir Ihnen praktische Tipps, wie Sie Ihr Zuhause effektiv schützen und unbeschwert durch den Winter kommen.

Wie und warum entstehen Frostschäden?

Frostschäden an Wasserleitungen können entstehen, wenn das Wasser darin gefriert. Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus. Dies führt zu einem enormen Druck auf die Wände von Wasserleitungen. Die Folge: Je länger die Temperaturen unter null bleiben, desto größer ist die Gefahr, dass Rohre undicht werden oder brechen.

Besonders gefährdet sind Bereiche, die nicht ausreichend vor Kälte geschützt sind. Dazu zählen schlecht isolierte Wasserleitungen, Außenhähne oder Rohre in unbeheizten Räumen. Das ganze Ausmaß zeigt sich oft erst später: Wenn das Eis schmilzt, tritt Wasser aus den betroffenen Stellen aus und verursacht Überschwemmungen oder Schäden an Wänden, Böden und Decken.

Häufige Risikozonen: Wo entstehen Frostschäden am Haus?

Nicht alle Bereiche eines Hauses sind gleichermaßen vor Frostschäden geschützt. Besonders anfällig sind Orte, an denen Leitungen unzureichend isoliert oder direkter Kälte ausgesetzt sind. Solche Schwachstellen finden sich häufig in weniger genutzten Räumen, Außenbereichen oder in schlecht(er) gedämmten Gebäudeteilen.

Um Frostschäden effektiv zu vermeiden, ist es wichtig, die Risikozonen zu kennen und gezielt zu schützen. Die folgenden Bereiche gehören zu den häufigsten Gefahrenstellen:

  • Unbeheizte Räume: Keller, Dachböden oder Garagen bleiben im Winter oft unbeheizt, wodurch Leitungen in diesen Bereichen durch niedrige Temperaturen einfrieren können.
  • Außenbereiche: Freiliegende Rohre, Gartenschläuche und Wasserhähne im Freien sind direkter Kälte ausgesetzt und besonders gefährdet.
  • Schwachstellen in Gebäuden: In Häusern mit schlechter Dämmung oder in Bereichen wie Außenwänden und Dachböden kühlt es schnell aus, was die Gefahr von Frostschäden stark erhöht.
  • Selten genutzte Gebäude: Ferienhäuser oder leerstehende Immobilien werden oft nicht ausreichend beheizt, wodurch Frostschäden unbemerkt bleiben.

Wie erkenne ich Frostschäden?

Ein großes Problem bei Frostschäden ist, dass sie oft erst spät auffallen. Denn solange das Wasser in den Rohren gefroren ist, bleibt der Schaden meist verborgen. Erst wenn das Eis taut und Wasser durch Risse oder Brüche austritt, wird er sichtbar. Deshalb ist es wichtig, auf Anzeichen zu achten, die auf eisbedingte Schäden hinweisen können.

Häufigste Anzeichen bei Frostschäden:

  • Kein Wasserfluss: Wenn aus einem Hahn auf einmal kein Wasser mehr kommt, könnte eine Wasserleitung eingefroren sein.
  • Wasserdruckverlust: Ein plötzlicher Druckabfall deutet auf ein mögliches Leck hin.
  • Risse oder Feuchtigkeit: Sichtbare Schäden an Rohren, nasse Stellen an Wänden oder Pfützen sind typische Hinweise auf Mängel durch Frost.
  • Veränderungen an der Bausubstanz: Große Wasserflecken an Decken, aufgequollene Böden oder Schimmelbildung können durch Kälte verursacht werden.

Anti-Frostschaden-Tipp: Achten Sie in der kalten Jahreszeit regelmäßig auf solche Warnsignale. Je früher Sie einen Frostschaden bemerken, desto geringer sind die Folgeschäden.

Wie kann ich Kälte-Schäden vorbeugen?

Die beste Strategie gegen Frostschäden ist Prävention. Bereits einfache Maßnahmen können ausreichen, um Leitungen und Rohre effektiv vor Kälte zu schützen. Dabei gilt es, besonders anfällige Bereiche wie unbeheizte Räume, Außenleitungen oder schlecht isolierte Stellen im Haus frühzeitig abzusichern. Folgende Maßnahmen helfen Ihnen dabei, Frostschäden wirksam zu verhindern:

Rohre gegen Frost isolieren

Schlecht isolierte Rohre sind einer der häufigsten Gründe für Schäden bei Frost. Um dem vorzubeugen, können Sie Dämmmaterial wie Rohrisolierungen aus Schaumstoff oder Gummi verwenden. Diese lassen sich einfach um freiliegende Leitungen legen und bieten einen wirksamen Schutz vor Kälte. Achten Sie darauf, auch schwer zugängliche Stellen wie Leitungen hinter Wänden (oder in der Nähe von Außenwänden) gut zu isolieren. Besonders wichtig ist das in unbeheizten Räumen wie Keller, Dachboden oder Garage.

Außenleitungen entleeren

Leitungen und Wasserhähne im Außenbereich sind besonders anfällig, da sie direkter Kälte ausgesetzt sind. Drehen Sie die Wasserzufuhr zu Außenhähnen vor Beginn der Frostperiode ab und lassen Sie das Restwasser vollständig ablaufen. Gartenschläuche sollten entleert, aufgerollt und frostfrei gelagert werden. Durch diese einfache Maßnahme verhindern Sie, dass Leitungswasserschäden durch gefrorenes Wasser entstehen.

Heizung aufrechterhalten - um Frostschäden zu vermeiden

Auch wenn Sie bestimmte Räume selten nutzen, sollten diese nicht völlig unbeheizt bleiben. Halten Sie die Temperatur in allen Bereichen Ihres Hauses konstant über fünf Grad Celsius, um ein Einfrieren der Leitungen zu verhindern. Besonders in kalten Nächten kann es sinnvoll sein, die Heizkörper in schwach genutzten Räumen leicht aufzudrehen, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten.

Fenster und Türen abdichten

Zugluft oder fehlende Dämmung ist eine häufig unterschätzte Ursache für Frostschäden, da sie Kälte in unbeheizte Bereiche transportiert. Überprüfen Sie Fenster und Türen auf undichte Stellen und dichten Sie diese mit Türdichtungen oder isolierenden Fensterfolien ab. Positiver Nebeneffekt: Das schützt nicht nur Rohre vor Frost, sondern hilft auch, Heizkosten zu sparen.

Technische Hilfsmittel gegen Frost nutzen

Moderne Technik bietet zusätzliche Möglichkeiten, um Frostschäden zu vermeiden. Frostschutzthermostate regulieren die Temperatur in Zimmern oder Leitungen automatisch, wenn die Temperaturen sinken. Sogenannte Rohrbegleitheizungen sind besonders effektiv in stark gefährdeten Bereichen und halten Leitungen konstant frostfrei. Diese Systeme sind einfach zu installieren und bieten einen zuverlässigen Schutz vor Frostschäden.

Im Urlaub für Frostschäden vorsorgen

Wenn Sie über längere Zeit nicht zu Hause sind, sollten Sie besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen: Drehen Sie beispielsweise die Hauptwasserzufuhr ab, um das Risiko eines Leitungsbruchs zu minimieren. Lassen Sie die Heizung auf einer niedrigen Stufe laufen, um die Raumtemperatur stabil zu halten. Alternativ können Sie einen Nachbarn bitten, während Ihrer Abwesenheit regelmäßig nach dem Rechten zu sehen.

Gut zu wissen

Sie sind sich unsicher, wann bei Frostschäden die Hausratversicherung und wann die Wohngebäudeversicherung einspringt? Wir erklären es!

Die Hausratsversicherung leistet z.B. bei direkten Wasserschäden an Möbeln, Elektrogeräten, Kleidung und anderen beweglichen Gegenständen. Auch Folgeschäden z.B. aufgequollenes Holzes bei Holzmöbeln oder Schimmelbildung fallen in den Leistungsumfang der Hausrat.

Die Wohngebäudeversicherung leistet dagegen bei Schäden am Gebäude. Dies kann beispielsweise die Kostenübernahme für eine Reparatur oder den Austausch der beschädigten Leitungen sein. Zudem ist die Wohngebäudeversicherung zuständig bei Reparatur / Austausch von beschädigten Böden, Wänden und Decken. Auch die Kosten für notwendige Maler- oder Verputzarbeiten werden in der Regel übernommen, wenn durch das austretende Wasser Feuchtigkeitsschäden daran entstanden sind. Folgekosten z.B. für Trocknungsmaßnahmen sind ebenfalls versichert.

Was tun, wenn doch Defekte durch Frost am Haus entstehen?

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Frostschäden nicht immer vollständig vermeiden. Wenn es dazu kommt, ist schnelles Handeln wichtig, um die Schäden möglichst gering zu halten. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie in einem solchen Fall vorgehen sollten:

Schritt Nr.1: Wasserzufuhr sofort abstellen

Der erste Schritt ist, die Hauptwasserzufuhr abzudrehen. Dadurch verhindern Sie, dass noch mehr Wasser aus beschädigten Rohren austritt und weitere Zerstörung anrichtet.

Schritt Nr.2: Stromversorgung unterbrechen

Falls Wasser bereits ausgetreten ist, besteht die Gefahr eines Kurzschlusses. Schalten Sie daher den Strom in den betroffenen Bereichen ab, bevor Sie mit weiteren Maßnahmen beginnen.

Schritt Nr.3: Gefrorene Leitungen auftauen

Eingefrorene Leitungen sollten Sie vorsichtig wieder auftauen. Verwenden Sie hierfür einen Föhn oder warme Tücher. Verzichten Sie auf offene Flammen oder extreme Hitzequellen, da diese die Rohre beschädigen können. Und: Beginnen Sie stets an der Stelle, die dem Wasserhahn am nächsten liegt und arbeiten sie Sie dann weiter vor.

Schritt Nr.4: Schäden dokumentieren

Fotografieren Sie beschädigte Rohre, feuchte Wände oder Wasserschäden. Eine umfassende Dokumentation hilft Ihnen, den Umfang des Schadens genau zu erfassen. Insbesondere für beschädigte Einrichtungsgegenstände, Möbel oder Elektrogeräte ist das wichtig, da eine gute Hausratversicherung die Kosten für deren Reparatur oder Ersatz übernehmen kann. Bewahren Sie zusätzlich Kaufbelege und Quittungen auf, um Ihre Ansprüche zu untermauern.

Schritt Nr.5: Fachleute hinzuziehen

Beauftragen Sie einen Installateur oder eine Installateurin, um die beschädigten Rohre zu reparieren. Falls größere Verluste entstanden sind, sollten Sie auch einen Sachverständigen für Wasserschäden konsultieren.

Schritt Nr.6: Versicherung informieren

Setzen Sie sich schnellstmöglich mit Ihrer Versicherung in Verbindung. Abhängig von Ihrem Versicherungsschutz ist entweder die Gebäude- oder die Hausratversicherung zuständig. Achten Sie darauf, alle notwendigen Unterlagen bereitzuhalten, einschließlich der Schadensdokumentation und der Handwerkerrechnungen.

Schritt Nr.7: Räume trocknen und sanieren

Setzen Sie Entfeuchter oder Lüfter ein, um die betroffenen Räume schnell zu trocknen. Dadurch minimieren Sie die Gefahr von Schimmelbildung. Bei größeren Wasserschäden kann es sinnvoll sein, eine Fachfirma für die Trocknung und Sanierung zu beauftragen.

Die Grafik zeigt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, was bei Frostschäden zu tun ist, einschließlich Wasser abstellen, Strom abschalten, Leitungen auftauen, Schäden dokumentieren, Fachleute rufen, Versicherung melden und Räume trocknen.

Sicher durch den Winter: Mit richtiger Vorsorge Frostschäden vermeiden

Frostschäden müssen nicht zu einem Problem werden, wenn Sie rechtzeitig vorsorgen. Bereits einfache Maßnahmen wie das Isolieren von Leitungen oder das Entleeren von Außenanschlüssen helfen, Ihr Zuhause sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Mit etwas Aufmerksamkeit und einer guten Vorbereitung können viele Schäden von vornherein vermieden werden.

Doch selbst wenn es einmal zu einem Frostschaden kommt, ist das kein Grund zur Panik. Wer schnell handelt und gut versichert ist, hat alles, was nötig ist, um die Situation problemlos zu meistern. Eine passende Versicherung kümmert sich um die Kosten und Fachleute sorgen dafür, dass der Schaden schnell behoben wird. So bleibt der Winter für Sie eine entspannte und sorgenfreie Zeit.