Ratgeber
Einmal um die ganze Welt – aber sicher!
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Die wichtigsten Tipps zur perfekten Reisevorbereitung: Worauf Studierende bei Kurztrip, Studienreise oder Auslandssemester unbedingt achten sollten.
Versichert im Ausland
Ob als Roadtrip durch Europa, als offizielle Studien- und Kulturreise oder als komplettes Semester an einer Hochschule im Ausland: Reisen und die Welt entdecken gehört für die meisten Studierenden heutzutage einfach dazu. Und das ist auch gut so! Wäre da nicht das leidige Thema mit dem richtigen Versicherungsschutz im Ausland.
Denn auch auf die Gefahr hin, dass es abgedroschen klingt: Ohne eine angemessene Auslandsreiseversicherung wird der Trip in die Ferne schnell zum Desaster… wir meinen ja nur.
Deshalb haben wir die wichtigsten Tipps zur perfekten Reisevorbereitung hier zusammengefasst – praktisch gegliedert nach Anlass bzw. Länge der studentischen Erkundungstour in die Welt.
Typische Reise- und Auslandssemester-Ziele...
...für die man unbedingt eine Reisekrankenversicherung braucht:
- Australien
- Brasilien
- Chile
- China
- Indien
- Japan
- Kanada
- Korea
- USA
Kurztrip & Co.: Sicher in die Semesterferien!
Das Semester ist lang, die Prüfungsphase anstrengend – und das Wetter in Deutschland lässt gerade im Frühjahr oft ziemlich zu wünschen übrig. Kein Wunder also, dass es viele Studierende in den Semesterferien Richtung Sonne, Strand und Meer zieht.
Das ist versicherungstechnisch erstmal kein wirkliches Problem, denn: Solange der Trip nur ein paar Tage oder wenige Wochen dauert, ist man als – bei den Eltern mitversicherte/r – Student/in überall in der Europäischen Union grundsätzlich auch krankenversichert. Der Grund dafür sind die sogenannten Sozialabkommen, die Deutschland über die EU hinaus auch mit Ländern wie Israel, der Türkei oder Island geschlossen hat.
Einen Haken hat das Ganze aber trotzdem: Denn der damit gewährte Versicherungsschutz gilt nur auf dem Versorgungsniveau des jeweiligen Ziellandes – und das ist unter Umständen deutlich geringer, als man es hierzulande gewohnt ist. Zudem leisten die deutschen Krankenkassen höchstens bis zu den in Deutschland üblichen Sätzen.
Ist eine Behandlung im Reiseland teurer, kann es dann trotz (im Grunde vorhandenem) Versicherungsschutz passieren, dass einem die medizinische Betreuung zunächst verwehrt bleibt – oder man privat zumindest in „Vorkasse“ gehen muss.
Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich deshalb auch bei kürzeren „Auszeiten“ der rechtzeitige Abschluss einer zusätzlichen Auslandsreise-Krankenversicherung. Denn mit ihr genießen auch Studenten auf Reisen nahezu überall auf der Welt den gleichen Krankenversicherungsschutz wie zu Hause. In besonders schweren Fällen übernimmt sie sogar den medizinisch notwendigen Rücktransport.
Die gute Nachricht: Die Kosten für so eine Zusatzversicherung bewegen sich im Bereich von wenigen Euro – auch bei uns.
Studienreisen in die weite(re) Welt: Das solltet ihr wissen!
Natürlich zieht es den ein oder anderen Studierenden auch weiter – oder länger – in die Welt hinaus. Wer beispielsweise die vorlesungsfreie Zeit für eine ausgedehnte Studienreise oder einen Sprachkurs in Übersee nutzen möchte, sollte sich ein paar zusätzliche Gedanken über den nötigen Reiseversicherungsschutz machen.
Denn einerseits gelten die schon erwähnten Sozialabkommen meist nicht in weiter entfernten Ländern wie den USA, Australien oder Neuseeland. Und ja: In der Regel sind das ausgerechnet diejenigen Staaten, die für ihre mitunter horrenden Behandlungskosten berühmt (oder besser: berüchtigt) sind.
Andererseits kann bei längeren (und teureren) Reisen auch eine Reiserücktrittsversicherung wirklich sinnvoll sein. Die erstattet nämlich die Stornogebühren des Reiseveranstalters, wenn man wegen einer plötzlichen Grippe, einem Beinbruch oder aus einem anderen versicherten Grund erst gar nicht wegkommt. Es gibt sie häufig auch als Jahresreiseversicherung für alle Reisen in einem Jahr.
Studieren im Ausland: Auch versicherungsmäßig eine echte Herausforderung…
…oder auch nicht. Denn tatsächlich sind hier zwei völlig verschiedene Szenarien besonders weit verbreitet:
(Verpflichtendes) Auslandssemester im Rahmen des Studiums
Ist der monatelange Auslandsaufenthalt Teil des Studienplans der Heimatuniversität, muss man sich als fleißiger Student mit etwas Glück um (fast) nichts kümmern – man soll ja schließlich studieren. Die Universität sorgt dann für alle wichtigen Papiere, organsiert die temporäre Zulassung als Gaststudent, kümmert sich um die Unterbringung auf dem Campus und nicht zuletzt um den passenden Versicherungsschutz. Oder sie gibt zumindest entsprechende Tipps, um was man sich am besten noch zusätzlich selbst kümmern sollte.
» Klingt super, ist aber eher die Ausnahme.
Auslandssemester in „Eigenregie“
Wer dagegen auf eigene Faust – oder im Rahmen eines „einfachen“ Austauschprogramms – studientechnisch für ein oder zwei Semester das Weite sucht, sollte unbedingt ordentlich vorausplanen. Denn neben Finanzierung, Visa, Zulassung, Impfungen und Unterbringung gehört dann auch der passgenaue Versicherungsschutz zwingend (und vor allem rechtzeitig) auf die ToDo-Liste. Übrigens allein schon deshalb, weil viele Universitäten im Ausland schon im Vorfeld der Zulassung auf einen entsprechenden Versicherungsnachweis bestehen.
» Wer rechtzeitig plant, kann auch im Ausland sicher studieren.
Ganz wichtig: Umfang, Laufzeit, Geltungsbereich checken!
Besonders wichtig bei der konkreten Planung der studentischen Auslandsreise und dem passenden Versicherungsschutz sind vor allem diese drei Faktoren. Studierende, die über kurz oder lang ins Ausland wollen, sollten sich deshalb unbedingt die folgenden drei Fragen stellen:
- Bin ich ausreichend gegen Risiken wie Krankheit oder Unfall im Ausland, Reiserücktritt, Reiseabbruch oder Gepäckverlust versichert?
- Passt die Laufzeit meines Versicherungsschutzes zur geplanten Reiselänge – oder brauche ich vielleicht eine spezielle „Langzeitversicherung“
- Gilt mein Versicherungsschutz an allen (geplanten) Reisezielen?
Gut zu wissen
Studierende, die mehr als einmal im Jahr eine Auslandsreise unternehmen, sollten am besten gleich über eine sogenannte Jahresversicherung nachdenken. Denn anders als beim Einzelreise-Schutz gilt diese Art der Auslandsreiseversicherung für alle (normallangen) Reisen, die man in einem Jahr unternimmt.