Der „steinige“ Weg ins Eigenheim – das muss nicht sein! So wird der Immobilienkauf nicht zur Stolperfalle!

Steigende Mietpreise und attraktive Zinskonditionen führen dazu, dass sich immer mehr Menschen für Wohneigentum entscheiden. Doch was muss man beachten, damit die Immobilie auch wirklich die eigene Zukunft absichert – und nicht etwa später einmal zur Belastung wird? Wir haben ein paar grundlegende Tipps für zukünftige Immobilienbesitzer zusammengestellt.

Langsam wird klar: Auch das Jahr 2019 scheint wieder ganz im Zeichen des Niedrigzinses zu stehen. Eigentlich fast schon paradiesische Verhältnisse für potenzielle Wohneigentümer, oder? Jein! Denn einerseits machen günstige Finanzierungskonditionen die Immobilienanschaffung attraktiv. Andererseits treibt die entsprechend hohe Nachfrage natürlich auch die Immobilienpreise immer weiter nach oben – gerade in den Ballungsräumen.

Die Folge: Was sich durch niedrige Zinsen einsparen lässt, wird durch hohe Kaufsummen wieder relativiert. Dennoch sind sich viele Experten einig, dass sich der Kauf einer Immobilie durchaus noch lohnen kann. Vorausgesetzt, es wird mit den üblichen 2-3 % Tilgung finanziert, der Kreditnehmer hat ausreichend finanzielle Reserven und deckt den Großteil der Kaufsumme trotzdem über einen Kredit ab.

 

Wichtig:

Es müssen unbedingt ausreichend große Reserven vorhanden sein, um auch plötzliche Einkommensengpässe und ähnliche „Hürden“ meistern zu können.

Welche Immobilie kann ich mir leisten?

Mit dem Budgetrechner können Sie auf Basis Ihrer finanziellen Situation ermitteln, wie teuer der Bau Ihrer Immobilie sein darf.

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Wie gestalte ich meine Finanzierung?

Mit dem Tilgungsrechner können Sie einen Rückzahlungsplan erstellen und Ihre Finanzierung langfristig gestalten.

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Niedrige Zinsen sichern – so langfristig wie möglich!

Neue Finanzierungen sollten mit möglichst langer Laufzeit abgeschlossen werden, damit die niedrigen Zinsen langfristig gesichert sind. Wer heute eine hochpreisige Immobilie mit (nur) zehn Jahren Laufzeit finanziert, könnte dagegen nach Ablauf der Finanzierung eine böse Überraschung erleben.

Vielen Experten erscheint nämlich eine Steigerung des Zinsniveaus um ein bis zwei Prozent innerhalb der nächsten zehn Jahre als absolut realistisch. Wer beim aktuell niedrigen Zinssatz seine finanziellen Möglichkeiten bereits voll ausschöpft, sollte sich deshalb bestmöglich vor steigenden Zinsen schützen – oder sein geplantes Immobilienkaufprojekt noch einmal genau überdenken.

Gut zu wissen!

Unabhängig von der vereinbarten Laufzeit eines Immobiliendarlehens haben Verbraucher nach zehn Jahren ein gesetzlich verankertes Sonderkündigungsrecht (§ 489, BGB). Alles, was über diese Dekade hinaus geht, darf also als Option gesehen werden, die der Finanzierende nutzen kann – aber nicht muss.

Gute Investition? Die Lage entscheidet!

Ist die Finanzierungsfrage grundsätzlich geklärt, folgt der wirklich spannende Teil: Die Suche nach der passenden Traum-Immobilie! Dabei hat jeder zukünftige Eigenheimbesitzer ganz eigene, individuelle Wünsche, Vorstellungen und „No-Gos“, die es zu beachten gilt. Klar, denn schließlich geht es um das eigene Heim.

Für viele junge Familien ist zum Beispiel die passende, kindergerechte Infrastruktur sehr wichtig: Gibt es Schulen, Kindergärten und Spielplätze in unmittelbarer Nähe? Ist das direkte Umfeld kindgerecht? Auch die potenziellen Nachbarn sollte man kennenlernen, bevor man sich mindestens zehn Jahre an einen Wohnort bindet. Neben dem Eigenheim sorgt nämlich vor allem das soziale Umfeld dafür, dass man sich an einem bestimmten Ort wirklich „zu Hause“ fühlt.

Unser Tipp:

Wenn möglich, sollten Sie auch die zukünftige Entwicklung der Umgebung in Ihre Kaufentscheidung für oder gegen das neue Eigenheim mit einbeziehen. Denn zeichnet sich dort ein positiver Trend ab, ist eine Wertsteigerung der Immobilie deutlich wahrscheinlicher.

Die Eigentumswohnung als günstige Alternative zum Haus

Nachdem auch die Überlegungen zur Lage abgeschlossen sind, stellen sich noch weitere grundsätzliche Fragen: Wohnung oder Haus? Selbst bauen oder fertig kaufen? Ersteres sollte vor allem basierend auf dem Platzbedarf und dem Budget entschieden werden. Wer viel Platz benötigt und es sich finanziell erlauben kann, wird sich eher für ein (freistehendes) Ein- oder gar Mehrfamilienhaus entscheiden.

 

Neben den relativ hohen Anschaffungskosten sollten hier jedoch auch die höheren laufenden Kosten bedacht werden: Grundsteuer und Instandhaltung sind bei einem freistehenden Einfamilienhaus deutlich umfangreicher als bei einer Eigentumswohnung. Denn dort können viele dieser Ausgaben auf mehrere Eigentümer umverteilt werden. Hierfür zahlen Wohnungseigentümer normalerweise ein monatliches „Hausgeld“ in eine Gemeinschaftskasse ein, aus der notwendige Ausgaben finanziert werden.

 

Wer sich für eine Eigentumswohnung interessiert, sollte sich also sowohl über die Höhe des Hausgeldes als auch über den derzeitigen Kassenstand sowie bevorstehende Investitionen informieren. Sonst droht womöglich schnell eine böse finanzielle Überraschung.

Zudem treffen so genannte Wohnungseigentümergemeinschaften (oft auch als WEG abgekürzt) viele Entscheidungen mit einfacher (Anteils-)Mehrheit. Als Wohnungseigentümer muss man sich also damit abfinden, nicht jede Entscheidung frei treffen zu können und stattdessen auch mal überstimmt zu werden.

Hausbau - das häufig unterschätze Großprojekt

Fällt die Entscheidung auf ein Haus, kann entweder selbst gebaut oder fertig gekauft werden. Wer selbst baut, hat zwar den Vorteil sein ganz individuelles Traumhaus zu verwirklichen. Gleichzeitig müssen Häuslebauer aber auch viel mehr Dinge berücksichtigen als beim „einfachen“ Immobilienkauf.

Da nur die wenigsten Bauherren genug Zeit, Nerven und (mal ehrlich: Ahnung!) haben, sucht man sich für den Hausbau am besten einen kompetenten Architekten. Im Idealfall übernimmt dieser in der Bauphase auch gleich die Rolle des Bauleiters, der regelmäßig vor Ort ist und dafür sorgt, dass die Handwerker exakt dem Bauplan folgen – und ihnen dabei keine (oder realistischer: nicht so viele) Fehler unterlaufen.

 

Der Haken: Soll der Architekt dieser Aufgabe regelmäßig und gewissenhaft nachgehen, ist das natürlich mit entsprechenden Kosten verbunden. Aber glauben Sie uns: Das ist eine Investition, die sich zumeist wirklich auszahlt!

Absicherung beim Hausbau: Auf diesen Schutz sollten Bauherren nicht verzichten!

In jedem Fall sollten Bauherren eine Bauherrenhaftpflicht-Versicherung abschließen, mit der Unfälle auf der Baustelle versichert sind. Wird beispielsweise ein Passant durch ein herabfallendes Teil verletzt oder fällt ein Kind in die Baugrube, haftet nämlich zumeist der Bauherr. Das Anbringen des üblichen „Eltern haften für ihre Kinder“-Baustellenschilds hat dagegen eher mahnenden Charakter.

 

Sämtliche Gewerke sollten zudem gegen Insolvenz des durchführenden Handwerksbetriebes abgesichert sein. Denn leider kommt es immer wieder vor, dass Bauherren zwar einzelne Gewerke bereits bezahlt haben – die ausführende Firma aber vor Fertigstellung zahlungsunfähig wird und pleite geht. Im schlimmsten Fall kann das zum finanziellen Ruin des Bauherrn führen.

Die gute Nachricht: Auch für diesen Fall gibt es entsprechende Spezialversicherungen. Diese sind allerdings vom ausführenden Bauunternehmen abzuschließen. Ein Vertrauens-Kriterium, das bei der Auswahl des passenden Bauunternehmers durchaus eine Rolle spielen könnte – und sollte. Kleiner Wermutstropfen: die Bayerische hat leider weder Baugewährleistungs- noch Baufertigstellungsversicherung im Programm. Dafür aber alles, was der Bauherr selbst an Versicherungsleistungen braucht!

Hauskauf: Am besten mit Gutachten!

Möchte man sich den Baustress lieber ganz ersparen, kann auch der Haus- oder Wohnungskauf eine echte Alternative darstellen. Doch gerade bei älteren Immobilien gilt: Bevor Sie die Finanzierung für das betagte Schmuckstück beantragen, sollten Sie einen Gutachter mit der Beurteilung Ihrer Wunschimmobilie beauftragen. Das ist zwar häufig nicht ganz billig, kann Ihnen jedoch viel Geld und Ärger ersparen, wenn sich damit der Kauf eines mangelhaften Hauses vermeiden lässt.

Kleiner Tipp: Neben dem baulichen Zustand sollten gerade bei älteren Häusern auch die Energieeffizienz und das eingesetzte Heizsystem ganz oben auf Ihrer persönlichen Prüfliste stehen. Stetig steigende Öl- und Energiekosten könnten sonst dafür sorgen, dass Ihnen die Lust am neuen, alten Eigenheim viel zu schnell wieder vergeht.