Ratgeber
Hunde als Weihnachtsgeschenk: Ist Tiere verschenken ok?
Die Frage, ob man Tiere zu Weihnachten verschenken sollte, wirft verschiedene Meinungen auf. In diesem Artikel werden wir Vor- und Nachteile der umstrittenen Geschenkidee beleuchten.
Ist das Verschenken von Haustieren zu Weihnachten eine gute Idee?
Die Vorweihnachtszeit versprüht traditionell eine besondere Magie. Für viele Menschen - und vor allem Kinder - ist die Vorstellung, an Heiligabend einen niedlichen Vierbeiner unter dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum vorzufinden, ein wahr gewordener Traum. Doch trotz dieser herzerwärmenden Bilder bleibt eine traurige Realität bestehen: In den Wochen nach den Feiertagen werden zahlreiche dieser tierischen Weihnachtsgeschenke ausgesetzt und (bestenfalls) danach in überfüllten Tierheimen landen. Das wirft wichtige Fragen auf, die es zu beleuchten gilt, um den Tieren unnötiges Leiden auf dem Weg zu ihrem „Forever-Home“ zu ersparen. In diesem Zusammenhang werden wir uns speziell auf Hunde, die neben Katzen zu den beliebtesten Haustieren zählen, konzentrieren und die verschiedenen wichtigen Aspekte zur Anschaffung eines tierischen Familienmitglieds genauer beleuchten.
Ein Geschenk mit Verpflichtungen: „Hundefähigkeit“ vorab klären
Zeit und Aufmerksamkeit
Zunächst einmal benötigen Hunde ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit. Sie sind soziale Tiere, die viel Interaktion und Pflege benötigen. Dies beinhaltet Spaziergänge bei jedem Wetter, Spielzeit und geistige Stimulation. Wenn man einen vollen Terminkalender hat oder viel unterwegs ist, sollte man überdenken, ob man überhaupt genug Zeit für einen Hund aufbringen kann. Sind Kinder bereits bei mehreren Sport- und Freizeitvereinen angemeldet und gehen vielen Hobbys nach, ist ebenso zu überdenken, ob für einen eigenen Hund noch ausreichend Zeit bleibt oder eine Hundepatenschaft nicht die bessere Lösung ist.
Welpenprobleme
Schließlich sollte man sich der typischen Welpenprobleme bewusst sein, sollte man sich nicht für einen älteren Hund aus dem Tierheim entscheiden. Stubenreinheitstraining, das Anknabbern von Gegenständen und die Erziehung des Hundes erfordern viel Geduld und Engagement. Hier benötigen Kinder einfach auch die Unterstützung der Eltern. Werden Sie sich darüber also noch vor dem Verschenken klar, ob nicht nur Ihre Kinder, sondern auch Sie wirklich die nötige Zeit für einen Hund haben.
Allergien
Bevor man ein Tier verschenkt ist auch abzuklären, ob das zukünftige Frauchen oder Herrchen nicht allergisch auf Hunde reagiert. Allergien können nicht nur das Leben des Besitzers beeinträchtigen, sondern auch das Wohlbefinden des tierischen Mitbewohners, da er eventuell nicht richtig und ausreichend gepflegt werden kann.
Outdooraufwand
Hunde brauchen täglich Bewegung und frische Luft. Wenn man in einer kleinen Wohnung lebt oder keinen Zugang zu einem Garten hat, sollte man sicherstellen, dass man über den Tag verteilt genug Zeit hat, um mit dem tierischen Begleiter ausreichend spazieren zu gehen. Je nach Hunderasse müssen die Spaziergänge unterschiedlich lang ausfallen, damit das Tier körperlich und geistig ausgelastet ist.
Kosten
Ein weiterer entscheidender Faktor ist das Bewusstsein für die Kosten, die mit einem Hund verbunden sind. Neben den Anschaffungskosten die vor Weihnachten anfallen, müssen auch regelmäßige Tierarztkosten, Kosten für Futter, Spielzeug und eventuell eine Hundeschule berücksichtigt werden.
Bevor Sie sich also entschließen, einen Hund an Weihnachten zu verschenken, ist es wichtig, alle diese Faktoren hinreichend zu berücksichtigen. Stellen Sie sicher, dass die beschenkte Person die Verantwortung und Hingabe übernehmen will und kann, die mit der Pflege eines Hundes einhergehen.
Trendige Hunde als Weihnachtsgeschenk – welcher Vierbeiner passt zu wem?
Aktuelle Trendhunde sind oft von verschiedenen Faktoren wie Popularität in den sozialen Medien, prominenten Besitzern oder Modetrends beeinflusst. Hier ist eine Übersicht einiger Trendhunderassen und welche Eigenschaften zu verschiedenen Menschen passen könnten:
- Französische Bulldogge: Diese charmanten, kleinen Tiere sind für ihre äußerst liebenswerte Persönlichkeit und ihren meist geringeren Bewegungsbedarf bekannt. Sie passen daher auch gut zu Stadtbewohnern und fühlen sich bei genügend Ansprache, Zuwendung und geistiger Beschäftigung auch in weniger großen Wohnungen wohl.
- Beagle: Beagles sind sehr freundliche Hunde, jedoch Haustiere mit einem ausgeprägten Jagdinstinkt. Sie sind für ihre Hartnäckigkeit und ihren ausgezeichneten Geruchssinn bekannt. Sie passen gut zu aktiven Haushalten, gerne auch Familien, die Spaß an gemeinsamen Aktivitäten mit ihrem Hund haben möchten.
- Australian Shepherd: Aktive und intelligente Hunde wie der Australian Shepherd sind ideal für sportliche Menschen, die gerne Zeit im Freien verbringen und ihren tierischen Begleiter in Aktivitäten wie Agility-Training einbinden möchten.
- Dackel (Dachshund): Diese kleinen, stolzen Hunde sind perfekt für Menschen, die einen loyalen Begleiter suchen, der in einem kompakten Körper steckt. Sie sind auch gut für Familien geeignet, wobei sie hin und wieder etwas eigensinnig auftreten können.
- Border Collie: Die Border Collies sind äußerst intelligent und arbeitsfreudig. Sie sind eine hervorragende Wahl für Hundebesitzer, die sich der Herausforderung stellen möchten, einen intelligenten Hund zu trainieren und geistig zu fördern.
- Mops: Mopsbesitzer schätzen ihre verspielte und liebevolle Natur. Diese Hunde passen gut zu Menschen, die gerne in guter Gesellschaft sind und eine Rasse suchen, die leicht in eine Wohnung oder ein kleineres Zuhause integriert werden kann.
- Labrador: Labradore sind freundlich, intelligent und vielseitig einsetzbar. Sie sind hervorragende Familienhunde und passen gut zu Menschen, die einen loyalen Begleiter suchen, der sich leicht trainieren lässt.
Die richtige Wahl eines Hundes hängt allerdings nicht nur von der Rasse ab, sondern auch von der individuellen Lebensweise, den Bedürfnissen und der Erfahrung des zukünftigen Hundebesitzers. Bevor man sich für eine Trendhunderasse entscheidet, sollte man gründlich recherchieren und sicherstellen, dass man in der Lage ist, die Bedürfnisse und Anforderungen der Rasse zu erfüllen. Ein glücklicher Hund ist ein Hund, der zu seinem Besitzer und Lebensstil passt.
Wichtige Schritte noch vor Weihnachten: Den Einzug des Hundes vorbereiten
Bevor ein Hund in Ihr Zuhause einzieht, gibt es eine Reihe von wichtigen Vorbereitungen und Erledigungen, die Sie durchführen sollten. Hier ist eine Liste von Dingen, die Sie berücksichtigen sollten:
- Erstausstattung: Beschaffen Sie schon zu Weihnachten alle notwendigen Utensilien wie Futter- und Wassernäpfe, Hundefutter, Leine, Halsband oder Geschirr, ein bequemes Bett oder eine Schlafunterlage, diverses Spielzeug, Pflegeprodukte wie Bürsten und Shampoo und ein Erste-Hilfe-Set.
- Tierarztbesuch und Impfungen: Vereinbaren Sie bevor Sie den Hund verschenken einen Tierarzttermin, um sicherzustellen, dass Ihr neues Haustier gesund ist und alle erforderlichen Impfungen und Präventivmaßnahmen erhalten hat.
- Hundesicherheit im Zuhause: Überprüfen Sie Ihr Zuhause auf potenzielle Gefahrenquellen und stellen Sie sicher, dass es für Ihren Hund ausreichend sicher ist. Dies beinhaltet das Entfernen giftiger Pflanzen und das sichere Aufbewahren von gefährlichen Gegenständen wie auch das Anbringen von Kindersicherungen an Steckdosen in Hundereichweite.
- Futterplan: Informieren Sie sich über die geeignete Hundefutterauswahl für die Rasse und das Alter Ihres Hundes. Erstellen Sie einen Fütterungsplan, der den Bedürfnissen Ihres tierischen Familienmitglieds gerecht wird.
- Trainings- und Erziehungsplan: Überlegen Sie, wie Sie Ihren Hund nach dem Trubel an Weihnachten erziehen und trainieren möchten. Planen Sie das Stubenreinheitstraining und die Grundkommandos ein.
- Sozialisierung: Denken Sie darüber nach, wie Sie Ihren Hund an verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen gewöhnen können, um ein ausgewogenes Verhalten zu fördern.
- Finanzielle Planung: Berücksichtigen Sie die Kosten für die regelmäßige tierärztliche Versorgung, Futter, Pflegeprodukte und andere Ausgaben im Zusammenhang mit der Hundehaltung. In diesem Zusammenhang sollten Sie auch unbedingt den Abschluss einer Hundekrankenversicherung in Betracht ziehen, um im Krankheitsfall des Tieres finanzielle Engpässe zu vermeiden.
- Zeitmanagement: Stellen Sie sicher, dass Sie täglich genügend Zeit für Ihren Hund haben, denn tägliche Aufmerksamkeit, Bewegung und Pflege sind ein Muss in der Hundehaltung.
- Rechtliche Anforderungen: Informieren Sie sich über örtliche Gesetze und Vorschriften zur Hundehaltung, einschließlich Hundesteuer und Hundehaftpflichtversicherung.
Mit dieser sorgfältigen Vorbereitung schaffen Sie die besten Voraussetzungen für einen tollen Start in ein glückliches und gesundes Zusammenleben mit Ihrem neuen vierbeinigen Begleiter.
Tipps für die ersten Wochen mit dem Tier
Die ersten Wochen, wenn ein Hund in Ihr Zuhause einzieht, sind entscheidend für den Aufbau einer starken Bindung und die Etablierung positiver Gewohnheiten. Hier sind einige wichtige Tipps für diese Anfangszeit:
- Geduld und Ruhe: Ihr neues Haustier benötigt nach Weihnachten ausreichend Zeit, um sich an seine neue Umgebung und seine neuen Bezugspersonen zu gewöhnen. Geben Sie ihm die nötige Zeit und den nötigen Raum und vermeiden Sie generell zu viel Stress und Aufregung, insbesondere in der Eingewöhnungsphase.
- Routine: Hunde fühlen sich sicherer, wenn sie eine klare Tagesroutine haben. Daher sollten Fütterungszeiten, Gassigehen und Schlafenszeiten möglichst genau eingehalten werden.
- Stubenreinheitstraining: Wenn Sie einen Welpen aufnehmen, beginnen Sie schon kurz nachdem der Verbeiner bei Ihnen einzieht mit dem Stubenreinheitstraining. Loben und belohnen Sie Ihren Hund, wenn er draußen sein Geschäft erledigt. Seien Sie immer geduldig bei kleinen Missgeschicken drinnen und ignorieren sie diese durch neutrales Verhalten. Auch der Weg zur Stubenreinheit benötigt Zeit. Viel Geduld und Lob bei richtigem Verhalten weisen Ihrem Hund vertrauensvoll den gewünschten Weg und der Erfolg wird sich bald einstellen.
- Grenzen: Setzen Sie klare Regeln und Grenzen für Ihren Hund. Verwenden Sie positive Verstärkung mittels Leckerlis und Streicheleinheiten, um gutes Verhalten zu belohnen und ignorieren Sie unerwünschtes Verhalten, um es zu korrigieren.
- Sozialisierung: Beginnen Sie frühzeitig mit der Sozialisierung Ihres Hundes. Lassen Sie ihn viele verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen kennenlernen, um Verhaltensprobleme in der Zukunft zu vermeiden.
- Training und Gehorsam: Beginnen Sie mit grundlegendem Gehorsamstraining, um Ihrem Hund wichtige Grundkommandos beizubringen. Belohnen Sie gutes Verhalten mit Leckerlis und positiver Verstärkung.
- Gesundheit und Tierarztbesuche: Halten Sie die tierärztlichen Termine und Impfungen auf dem neuesten Stand und achten Sie auf Anzeichen von Krankheiten oder Parasiten.
- Gemeinsame Zeit: Verbringen Sie viel Zeit mit Ihrem Hund, um eine starke Bindung aufzubauen. Ausgedehnte Spaziergänge, Spielzeit und viel Kuscheln sind äußerst wichtig.
- Geduld und Liebe: Schließlich ist Geduld und Liebe der Schlüssel zum Erfolg. Ihr Hund wird sich schneller anpassen, wenn er sich sicher und geliebt fühlt.
Die ersten Wochen mit Ihrem neuen Hund können eine aufregende Zeit sein, aber sie erfordern auch Engagement und Hingabe. Mit der richtigen Herangehensweise und einer liebevollen Einstellung werden Sie und Ihr Hund bald eine glückliche und harmonische Beziehung aufbauen.
Mehr als nur ein Geschenk: Eine Entscheidung für ein ganzes Hundeleben
Die Aufnahme eines Hundes in Ihr Leben ist wahrlich eine lohnende und bereichernde Erfahrung – vor allem auch für Kinder. Sie erfordert jedoch auch viel Verantwortung und Engagement - nicht vergleichbar mit dem Zusammenleben mit einem Hamster, einem Kaninchen oder einer Katze. Ihr Hund sollte bei Ihnen ein Zuhause fürs ganze Leben finden dürfen, daher seien Sie sich Ihrer Verantwortung ein Hundeleben lang bewusst. Diese Verantwortung tragen Sie genauso mit, wenn Sie ein Lebewesen verschenken. Ist der Entschluss gefasst, einen Hund aufzunehmen, sind die ersten Wochen und Monate entscheidend, um eine starke Bindung zu Ihrem neuen Gefährten aufzubauen und die Grundlagen für eine positive Beziehung zu legen. Indem Sie sich auf Geduld, Liebe, Konsequenz und die Einhaltung der Grundprinzipien der Hundeerziehung konzentrieren, können Sie dazu beitragen, dass Ihr Hund sich wohl und glücklich fühlt, während er sich in Ihrer Familie einlebt. Die Freude und die gemeinsamen Abenteuer, die Sie mit Ihrem Hund erleben werden, sind unbezahlbar und tragen zur Bereicherung Ihres Lebens und das Ihrer Lieben bei.