Ab in den Mietwagen und das Urlaubsland erkunden? Nicht so schnell!

Nass, kalt, schmuddelig. Der mitteleuropäische Herbst zählt aus gutem Grund nicht zu den Lieblingsjahreszeiten der meisten Deutschen. Ein paar Tage in der Sonne klingen deshalb gerade jetzt besonders verlockend. Was für ein Urlaub darf es denn sein? Faul am Pool, Party am Strand oder einfach entspannen und jeden Tag planen wie er kommt? 

In diesem Fall werden Sie früher oder später mit geführten Bustouren konfrontiert – für viele individuell eingestellte Urlauber das Grauen. Überhitze Busse, schlechte Tour-Guides, Menschenmassen und das schreckliche Knirschen des Mikrofons, während Sie versuchen aus den schlechten Witzen tatsächlich etwas Wissenswertes heraus zu hören…
Ok, wir geben es zu: Ganz so schlimm ist das pauschale Ausflugsvergnügen dann oft doch nicht. Aber richtig individuell geht trotzdem anders.

Wie wäre es denn stattdessen mit einem Mietwagen? Auf diese Weise können Sie Ihre Zeit flexibel planen, jederzeit unterwegs sein und finden sicher die ein oder andere Ecke, die sich nicht als Touristenfalle entpuppt. Und das Schönste: Sie entdecken Ihr Urlaubsziel völlig neu und machen mehr aus Ihrer freien Zeit. Klingt toll, oder? Ist es auch – wenn Sie sich beim Buchen, Mieten und Zurückgeben des individuellen Urlaubsgefährts an ein paar wichtige Regeln halten. Welche das genau sind, lesen Sie jetzt! 

#1: Rechtzeitig buchen

An der Frage „Früh buchen oder doch spontan Last-Minute verreisen?“ scheiden sich seit Langem die Geister. Bei Mietwägen ist es allerdings ähnlich wie bei Flügen: Frühbuchen lohnt sich. Denn gerade in der Hauptsaison müssen Sie bei der Last-Minute-Mietwagenbuchung üblicherweise besonders tief in die Tasche greifen. Sie bevorzugen außerdem eine bestimmte Autokategorie inklusive Sonderausstattung? Diese Fahrzeuge sind meist als erste weg. Sie sehen: Frühbuchen lohnt sich!

#2: Achtung bei Zusatzkosten

Zubehör wie ein Navi oder Kindersitze sind mit Extrakosten verbunden. Auch Autofahrer unter 25 Jahren müssen aufgrund ihrer geringen Fahrpraxis mit höheren Preisen rechnen. Achten Sie deshalb besonders genau auf mögliche Zusatzkosten im Kleingedruckten. Scheinbar günstige Angebote verlieren dann womöglich schnell ihren Reiz. Der Vergleich der Zusatzkosten lohnt sich also – wer früh bucht, kann mit diesem Vergleich gleich doppelt Geld sparen.

#3: Hände weg von „Full-Empty-Angeboten“

Klingt zunächst verlockend: Ein voller Tank zu Beginn der Fahrt und kein lästiges Suchen nach Tankstellen, wenn der Rückgabetermin naht – diesen Service bietet fast jede Autovermietung an. Klasse! Nein, nicht so schnell – mit diesen Angeboten verschenken Sie (meistens) Geld! Hier zahlen Sie nämlich nicht nur den Spritpreis- sondern auch die Arbeitszeit. Daher sind die Kosten deutlich teurer, als wenn Sie einfach selbst wieder auftanken. Und seien wir ehrlich: Wenn Sie keine mehrtägige Rundreise planen, werden Sie den Tank sicher nicht bis zum roten Reserve-Bereich leerfahren. Greifen Sie deswegen lieber zu „Full-Full-Angeboten“: Auto mit vollem Tank holen und voll wieder abgeben.  

#4: Mietverträge genau lesen

Eigentlich weiß es jeder: Verträge immer erst lesen, dann unterschreiben – bei Mietwagen-Verträgen sollten Sie aber besonders aufmerksam sein. Wir sagen es nicht gern, aber nicht nur die Statistik bestätigt: Vor allem in südeuropäischen Ländern verstecken sich gern überraschende Zusatzkosten in Verträgen, die im Vorab-Gespräch einfach „vergessen“ werden. Dazu zählen etwa unnötige Zusatzversicherungen, Kilometerbegrenzungen oder ein (doppelter) Pannenservice. Der Haken: Haben Sie einmal unterschrieben, sitzen Sie in der „Falle“. Daher lieber etwas länger und gründlicher lesen und sich unnötigen Ärger ersparen – schließlich haben Sie Urlaub!

#5: Klären Sie den Versicherungsschutz!

Eines der wichtigsten Dinge bei einem Mietwagen: Die Versicherung – aber bitte nicht nur Haftpflicht. Am besten „fahren“ Sie im Urlaub mit einer Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung, die Sie bereits bei der Mietwagenbuchung von zu Hause aus abgeschlossen haben. Denn dann sind im Schadensfall in der Regel sämtliche Kosten in ausreichender Höhe abgedeckt. Zudem sollten Sie sicherstellen, dass auch typische „Mietwagenschäden“ – etwa am Unterboden oder durch Steinschlag – mitversichert sind. Sollten Sie dennoch einmal spontan erst vor Ort im Urlaub einen Mietwagen buchen wollen, achten Sie unbedingt auf die zugesicherten Schadenshöhen. Denn diese sind im Ausland oft deutlich geringer als bei uns – und reichen damit bei größeren Schäden oft nicht aus.

Experten-Tipp: Achten Sie auf die Versicherungssummen!

Bei schweren Sach- oder Personenschäden reichen die Standard-Deckungssummen von im Ausland abgeschlossenen Kfz-Versicherungen womöglich nicht aus. Denn diese sind oft deutlich niedriger als bei uns. Achten Sie deshalb unbedingt auf Mindestversicherungssummen von XYZ € für Sach- und XYZ Mio . € für Personenschäden. 

#6: Vor Abfahrt: Inspizieren Sie das Auto

Nicht einfach einsteigen und losdüsen! Klären Sie, ob der Wagen beschädigt oder extrem verdreckt ist und melden Sie das umgehend, sonst drohen Schwierigkeiten bei der Rückgabe. Kleiner Tipp: Notieren und fotografieren Sie die Schäden – so sind Sie abgesichert, wenn Ihnen der Vermieter bereits zuvor bestandene Mängel bei der Rückgabe in Rechnung stellen will. 

#7: Planen Sie die Rückgabe

Beachten Sie den Mietzeitraum Ihres Mietwagens: 24 Stunden heißt 24 Stunden. Wenn Sie den Wagen also morgens um zehn Uhr abholen, Ihren Tagesausflug genießen und ihn am Folgetag erst um 12:00 Uhr zurückgeben, zahlen Sie womöglich auch für den Folgetag. 

Neben dem EU-Führerschein sollten Sie zusätzlich einen internationalen Führerschein bei sich tragen, vor allem wenn Ihr Urlaub Sie nach Albanien, Moldawien, Russland oder die Ukraine führt. Jenseits europäischer Grenzen ist er ohnehin Pflicht! Einfach bei der Führerscheinstelle im Bürgeramt, dem Einwohnermeldeamt oder im Straßenverkehrsamt Ihrer Stadt oder Gemeinde zu beantragen und mit einer Gültigkeit von drei Jahren.

Je nach Urlaubsziel, sind internationale Führerscheine unterschiedlich lang gültig! Was Sie wo alles beachten müssen, haben wir für Sie zusammengestellt:
 

Ratgeber Grafik Mobil im Urlaub

„Dolce Vita“-Gefühl bei der Städtereise: Der Miet-Roller macht`s möglich

Sie machen einen Städte-Trip und träumen von Dolce Vita? Dann ist ein Roller die bessere Wahl für Ihre Mobilität. Vor allem bei schönem Wetter ist der schnelle Scooter der ideale Cityflitzer. Er lässt sich auch von Anfängern einfach fahren, ist wendig, passt in jede noch so kleine Parklücke und darf (oder kann zumindest) auch auf Wegen fahren, auf denen für Autos längst Schluss ist. 

Aber ein paar Dinge müssen auch hier beachtet werden – abgesehen vom gültigen Führerschein und der Helmpflicht:

  1. Für einen Roller bis maximal 125 ccm benötigen Sie außer einer entsprechenden Versicherung überall in Europa zumindest einen EU-Führerschein der Klasse A1.
  2. Wählen Sie einen Roller mit mehr als 125 ccm Hubraum und maximal 35 kW, benötigen Sie einen EU-Führerschein der Klasse A2 oder A. In Bezug auf Versicherungsschutz gelten die gleichen Bedingungen wie für leistungsschwächere Roller, eine entsprechende Versicherung ist also in jedem Fall Pflicht.
  3. Beim Mieten wird in jedem Fall eine Roller-Kaution fällig, die Höhe ist abhängig von der Klasse und Leistung des gewählten Zweirads. Die Kaution kann per Kreditkarte geblockt oder bar bezahlt werden und wird am Mietzeitende umgehend retourniert.

Übrigens: Nachdem sich nationale Vorschriften auch im vereinten Europa bisweilen noch immer voneinander unterscheiden (und sich natürlich auch ändern können), sollten Sie die aktuelle Rechts- und Gesetzeslage immer nochmal vor Ort checken. Ebenso kann es nicht schaden, auch im europäischen Ausland einen Internationalen Führerschein mitzuführen.
 

Nachhaltig mobil sein: Strampeln statt Gas geben?

Sie achten im Urlaub auf Ihren ökologischen Fußabdruck und möchten per Fahrrad die Stadt, Natur und die nähere Umgebung erkunden? Kein Problem, denken Sie aber beim Packen an Regenjacke und Co. – so sind Sie für jedes Wetter ausgerüstet und müssen vor Ort die Urlaubskasse nicht mit einer neuen Wind- und Wetterjacke belasten.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich nach einem Verleihservice für Fahrräder am Urlaubsort zu erkundigen. Entweder über den Fremdenverkehrsverein, Ihre Unterkunft oder den Touristikverband vor Ort. Noch einfacher finden Sie (wie sollte es anders sein) per Internet alle Informationen und Anbieter in Ihrer Nähe. Sind mehrere Radverleih-Dienstleister ansässig, lohnt sich ein Preisvergleich. 
Sie planen eine Individualreise und möchten spontan ein Fahrrad mieten? Kein Problem, wir haben einige Adressen für die schelle Suche für Sie zusammengestellt:

  • Unter www.bimbimbikes.dekönnen Sie weltweit Leihangebote für Fahrräder einsehen und direkt reservieren. Einfach online buchen und entspannt losfahren.
  • Wer gern einen „persönlichen“ Eindruck von seinem Wunschrad bekommen möchte, sollte einen Blick auf www.listnride.de/renting-a-bike werfen. Hier gibt es umfassende Infos zu allen Rädern, deren Ausstattung und was noch dazu gemietet werden kann. 
  • Sie sind in Deutschland oder Österreich unterwegs und möchten das passende Rad für Ihre „Statur“? Auf www.travelbike.de bietet sich ein schneller Überblick, welches Rad am besten zu Ihnen und der geplanten Fahrt passt.
     

Gut zu wissen:

Sie fahren nach Mallorca oder aufs spanische Festland und möchten einen Roller ausleihen? Dann sollten Sie einen Blick auf Ihren Führerschein werfen, denn in Spanien muss der Autoführerschein mindestens drei Jahre vor dem Anmieten eines Rollers ausgestellt worden sein, um den nationalen Vorschriften zu genügen.