Kinderbetreuung: Mit diesen Tipps passen Oma oder Opa konfliktfrei auf die Enkel auf

“Oma und Opa sind da!” – dieser Satz wird von den meisten Kindern mit einem großen, stürmischen Begeisterungsschrei kommentiert. Nicht nur, weil die Großmutter und der Großvater meistens etwas Süßes aus der Tasche zaubern. Sondern auch, weil es gerade für kleine Kids kaum etwas Schöneres gibt, als mit Oma zu kuscheln oder der sonoren Stimme von Opa zu lauschen, wenn er vorliest. Glücklicherweise genießen viele Kinder diesen engen Kontakt zu ihren Großeltern.

Und nicht nur das: Für die meisten Eltern ist die Hilfe ihrer eigenen Eltern entscheidend, damit sie Familienleben und Job, Kind und Karriere, überhaupt unter einen Hut bringen. “Oma-Opa-Ökonomie” betitelte Spiegel Online den Umstand, dass fast die Hälfte der heutigen Großeltern der nächsten Generation bei der Kindererziehung und der Hausarbeit unter die Arme greift. Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Altersfragen sind Oma und Opa in Deutschland im Jahres-Durchschnitt knapp 500 Stunden für ihre Enkel da!

Leider birgt die Abhängigkeit, in der sich so viele Eltern gegenüber ihren eigenen Eltern befinden, ein paar Fallstricke. Nicht nur, dass die Eltern-Kind-Beziehung schon über eine Generation etwas holprig sein kann. Auch gegenseitige Erwartungen und verschiedene Ansichten in Erziehungsfragen werfen spätestens dann Konfliktpotential auf, wenn Oma und Opa als Babysitter einspringen.

Wie Sie es schaffen, die Kinderbetreuung durch die Großeltern von vornherein gut einzufädeln und Probleme gar nicht erst aufkommen zu lassen? Das erfahren Sie hier!

"Kannst du bitte aufpassen”? – So bitten Sie Ihre Eltern um Hilfe bei der Kinderbetreuung

Kinder sind in der Regel offen und vertrauensvoll. Deswegen scheitert es selten an den Kleinen, wenn sie regelmäßig von Oma oder Opa betreut werden sollen. Ganz im Gegenteil: Eine Beziehung zu den Großeltern aufzubauen gilt aus psychologischer Sicht als wertvoller Baustein für die Entwicklung der späteren Beziehungsfähigkeit des Kindes. Wenn Sie diesen Gedanken im Hinterkopf haben, gehen Sie vielleicht gelassener in ein Gespräch mit Ihren Eltern oder dem Elternteil, das Sie um Hilfe bitten möchten. Oma und Opa müssen beim Betreuen keinesfalls als Blaupause Ihrer Persönlichkeit als Mutter oder Vater auftreten – sondern dürfen ganz sie selbst sein.

Zeigen Sie Ihren Eltern also, dass Sie auf ihre Unterstützung hoffen, eben weil Sie Ihre Kinder trotz und wegen aller möglichen Unterschiedlichkeit in guten Händen wissen. Seien Sie sich darüber bewusst, dass Ihre Kinder von Oma und Opa viel lernen können! Kein Geschichtsunterricht der Welt wird so spannend sein wie die Anekdoten, die Großeltern aus ihrer eigenen Kindheit erzählen.

Bessere Chancen, dass Ihre Eltern einspringen, wenn Not am Mann ist, haben Sie auch, wenn Sie betonen, dass Sie die Erfahrungswerte Ihrer Eltern wertschätzen. Sicher sind Sie dankbar dafür, dass durch die Enkelkinder das gegenseitige Verständnis für die Familienarbeit so viel leichter fällt.

Kinderbetreuung durch Großeltern: „Trick 17“ hilft Eltern, Kind und Oma und Opa

Sie brauchen noch einen Joker im Ärmel? Dann argumentieren Sie ruhig mit Studien! Die bestätigen nämlich, dass Großeltern, die sich um ihre Enkel kümmern, länger leben. Das liegt nicht nur daran, dass betreuende Großeltern meist ein aktiveres Leben führen. Der regelmäßige Kontakt mit der übernächsten Generation und ihrer völlig neuen Sicht auf die Welt verbessert die kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen und senkt das Risiko für Demenz und Alzheimer.

Machen Sie sich und Ihren Eltern klar, dass die familiäre Unterstützung nur funktionieren kann, wenn schwierige Themen stets angesprochen werden dürfen.
Auch Oma und Opa dürfen “Nein” sagen – nicht nur zu ihren Enkeln, sondern auch zu ihren Kindern!

Gut zu wissen:

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So bringen Oma und Opa den Tag mit den Enkelkindern rum

Kinder zu betreuen ist ein anstrengender Job. Und wenn Sie als Eltern(teil) schon eine gewisse Routine darin haben, kann es passieren, dass Sie von Ihren Eltern zu viel erwarten, wenn die auf die Kleinen aufpassen. Unser Tipp: Helfen Sie mit, indem Sie den Großeltern und Kindern Vorschläge machen, wie die Betreuungszeit gestaltet werden kann und bereiten Sie dafür Hilfreiches wie zum Beispiel eine Bastelkiste oder Straßenmalkreiden vor.

Wenn die Betreuungssituation neu ist, seien Sie geduldig. Mit der Zeit werden Großeltern und Enkelkinder schon ihre gemeinsamen Hobbies und Abläufe finden. Soll es zum Beispiel in den Zoo gehen, können Sie Proviant für die Ausflügler einpacken. Kommen Sie nach der Arbeit heim und finden Ihre Lieben in einem Berg aus Bastelutensilien wieder, ärgern Sie sich nicht über das Chaos. Es war offensichtlich ein spaßiger Tag!

Und auch, wenn bei Ihnen die Medien-Zeit vielleicht kürzer ausfällt, ist es völlig in Ordnung, wenn Ihr Sohn oder Ihre Tochter Ihnen erzählt, dass die Oma heute eine Einführung in die neuesten Handy-Spiele bekommen hat.

Kurz: Schrauben Sie Ihre Ansprüche ans Babysitting herunter. Helfen Sie stattdessen mit, dass Großeltern und Enkel eine entspannte Zeit miteinander verbringen können. Oma oder Opa werden auch dankbar sein, wenn Sie Ihrem Kind erklären, dass die ältere Generation vielleicht nicht mehr ganz so agil ist, auch mal einen Mittagsschlaf halten muss. Das nimmt den Druck raus!

Wenn die Enkelkinder ihre Großeltern in deren Haus oder Wohnung besuchen kommen, sollten wichtige Baby- und Kind-Utensilien wie Windeln, Bücher oder Spielsachen am besten immer vor Ort sein. Das erspart die Suche in mitgebrachten Taschen und macht auch für die Kinder die Situation gleich heimeliger.

Welche Rolle spielen Großeltern in der Erziehung?

Großeltern, die regelmäßig auf ihre Enkelkinder aufpassen, sind neben den Eltern meist die wichtigsten Bezugspersonen für Kinder. Kein Wunder, dass es da ganz ohne Erziehung nicht geht. Versuchen Sie aber darauf zu achten, dass aus der Betreuung nicht mehr Erziehung als nötig wird. Denn nur so geraten Ihre Kinder nicht zwischen die Fronten verschiedener Ansichten oder gar in eine Art Konkurrenzdruck zwischen den verschiedenen Bezugspersonen.

Oma und Opa im Leben zu haben, ist deshalb so wichtig für jüngere und ältere Kinder, weil die Großeltern oft der einzige Kontakt der Kinder zur älteren Generation sind. Allein dadurch lernen die Kleinen enorm viel, und sei es nur, dass es andere Lebensauffassungen und Traditionen gibt. Das gilt übrigens auch andersherum: Nicht selten verbringen Großväter mit ihren Enkelkindern mehr Zeit als damals mit den eigenen Kindern – immerhin waren sie früher selbst berufstätig.

Wenn die Großeltern babysitten – so vermeiden Sie Streit

Sie haben es sicher schon gemerkt: Wer auf die Kinderbetreuung durch die Großeltern setzt, fährt am besten mit einer guten Portion Gelassenheit. Sollte es doch zu Meinungsverschiedenheiten kommen, seien Sie nicht nachtragend – und bloß nicht kindischer oder trotziger als Ihre Kinder!

Stattdessen:

  • Werten Sie den anderen “Erziehungsstil” Ihrer Eltern nicht als Angriff auf Ihren eigenen
  • Lassen Sie Ihre Großeltern die Enkelkinder ruhig etwas verwöhnen
  • Legen Sie nur wenige, aber wichtige Regeln für die Betreuungszeit fest – zum Beispiel, was die Schlafenszeit angeht
  • Formulieren Sie, wenn wirklich nötig, Sorgen – statt Vorwürfe
  • Tragen Sie Konflikte nicht vor dem Kind/den Kindern aus

Wie viel Freiraum sollten Eltern den Großeltern lassen?

Diese Frage beantworten wir, Sie können es sich jetzt denken, mit: Viel. Dennoch dürfen Sie natürlich erwarten, dass sich die betreuende Oma oder der bespaßende Opa an prinzipiell wichtigen Anweisungen von Ihnen als Eltern halten. Dazu gehören neben der Schlafenszeit auch Grundregeln zur Ernährung oder der Wunsch, dass die Mediennutzung nicht völlig ausufert.

Andererseits müssen Eltern betreuenden Großeltern eben so viel Mitspracherecht einräumen, dass sie überhaupt die Möglichkeit haben, der nächsten Generation etwas weiterzugeben. Das ist es ja schließlich, was die Beziehung zu Enkelkindern so besonders macht!

Steuererklärung: Betreuungsvertrag mit den Großeltern hilft, Steuern zu sparen

Wir sind uns nun sicher, dass Sie Großeltern nicht mehr nur als günstige Babysitter sehen, sondern sie entsprechend wertschätzen. Das tut übrigens auch das Finanzamt: Wer mit seinen Eltern einen Betreuungsvertrag fürs Babysitting der Enkelkinder schließt, kann die Fahrtkosten, die für Oma und Opa anfallen, erstatten lassen. Wer seinen Eltern für die Hilfe sogar Geld zahlt, kann auch diese Leistung steuerlich absetzen. Keine schlechte Sache eigentlich, wenn man mit einer kleinen Vereinbarung die Kinderbetreuungskosten und Aufwendungen finanziell von der Steuer absetzen kann, oder?