Ratgeber
Der Weihnachtsbaum: So finden Sie den Richtigen
Das Weihnachtsfest steht wieder an. Wie Sie den richtigen Weihnachtsbaum finden und welche Alternativen es zur Nordmanntanne gibt, lesen Sie hier.
Den richtigen Weihnachtsbaum finden: Wir zeigen, was beim Kauf wichtig ist!
Rund um den dritten Advent werden in Deutschland die meisten Weihnachtsbäume gekauft. Ein guter Grund für uns, Ihnen mit einem Ratgeber hilfreich beiseite zu springen – nicht, dass Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Denn die Frage nach dem richtigen Weihnachtsbaum beschäftigt viele Familien jedes Jahr aufs Neue.
Wie Sie den passenden Weihnachtsbaum für Ihre Wohnung finden und worauf Sie beim Kauf achten sollten, zeigen wir Ihnen daher– und geben allerlei Antworten auf die wichtigsten Punkte der jährlichen Weihnachtsbaum-Agenda:
- Tanne, Fichte, Kiefer: Welcher Weihnachtsbaum ist für meine Wohnung geeignet?
- Wie erkenne ich einen guten und frischen Weihnachtsbaum?
- Wie lagere ich meinen Weihnachtsbaum optimal?
- Wann hole ich den Weihnachtsbaum am besten in die Wohnung?
- Was gilt für einen nachhaltigen Weihnachtsbaum?
Wie finde ich den richtigen Weihnachtsbaum: Vor- und Nachteile von Tanne, Kiefer, Fichte & Co.
Für den richtigen Weihnachtsbaum kommt mehr als nur eine Baumart infrage. Klar ist nur: Ein Nadelbaum muss es auf jeden Fall sein! Während früher vor allem Rotfichten beliebt waren, ist seit einigen Jahren die Nordmanntanne der Weihnachtsbaum-Dauerbrenner und erfreut zahlreiche Familien. Doch welche Alternativen zur meistgekauften Nordmanntanne gibt es noch – und weshalb ist ebendiese Nordmanntanne so beliebt?
Die Nordmanntanne: No.1 unter den Weihnachtsbäumen
Die Nordmanntanne hat einige Vorteile zu bieten. So sind ihre Nadeln nicht nur schön weich, wie alle anderen ihrer Tannen-Genossen stupsen und pieken sie auch nicht. Dazu strahlen die Nadeln in einem satten dunkelgrün und haften sehr lange am Baum. Das heißt: Der Baum dekoriert länger die familiäre Wohnung – und es muss weniger gestaubsaugt werden!
Toll ist auch, dass die meisten Nordmanntannen einen dichten und gleichmäßigen Wuchs mit klarer Krone haben. So wirkt der Baum in der Wohnung nicht nur stattlich, sondern ist auch stabil genug, allerlei Schmuck, Lametta & Co. zu tragen.
Zwei kleine Mankos: Die Nordmanntanne gehört preislich nicht unbedingt zu den günstigsten Vertretern unter den Weihnachtsbäumen und sie duftet auch nicht.
Gut zu wissen:
Laut dem deutschen Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BVWE) gehören 80 Prozent aller im Advent verkauften Weihnachtsbäume zur Sorte der Nordmanntannen.
Die Douglasie: Ein neuer Weihnachtsbaum-Trend?
Dieser Christbaum ist ein eher schlanker Baum und wird nach unten hin kegelförmig breiter. In den letzten Jahren hat sich der Nadelbaum zu einem echten Geheimtipp unter Weihnachtsbaum-Liebhabern gemausert. Denn die Douglasie hat ähnlich gute Eigenschaften wie die Nordmanntanne. Und kann dabei sogar noch mehr!
Neben dem wunderbaren, beständigen Grau-Grün und den stabilen Zweigen duftet die Douglasie nämlich auch noch ganz hervorragend nach Weihnachten. Stellt man die Nordmanntannen-Alternative an einem etwas wärmen Ort auf, zum Beispiel in die Nähe einer Heizung, verbreitet sie nämlich einen dezenten Orangen-Geruch. Besonders macht die Douglasie auch, dass ihre Zweige nicht dicht an dicht gereiht sind und man somit einen schönen Blick auf ihr Holz erhaschen kann. Und haltbar ist das weihnachtliche Baumgewächs auch noch!
Kleiner Tipp: Wer vom angenehmen Duft des Baumes nicht genug bekommen kann, muss einfach nur ein paar Nadeln auf der Hand verreiben – auch dann verströmt die Douglasie ihr liebliches Aroma.
Bei der Douglasie gibt es aber wieder zwei kleine Mankos: Zum einen den recht hohen Preis, zum anderen ist der Baum aufgrund seiner Exklusivität leider nicht an jeder Verkaufsstelle zu haben.
Die Weißtanne: Immerwährender Klassiker
Neben der Nordmanntanne ist die Weißtanne der zweite absolute Traditions-Weihnachtsbaum in Deutschland. Mit Lametta (oder einer umweltfreundlicheren Deko-Alternative) geschmückt macht sie nicht nur jungen Familien gute Laune, sondern auch den Großeltern: Denn wie alle Tannen unter den Weihnachtsbäumen stupst und sticht sie beim Schmücken nicht. „Abies Alba“, so der lateinische Name, ist dazu nicht nur bekannt für ihre ledrigen und dunkelgrünen Nadeln. Auch die weißlich-braune Rinde und der schön große, geradlinige Wuchs macht die Weißtanne zu einem ganz besonderen Weihnachtsbaum. Wie bei der Douglasie riecht auch das Harz der Weißtanne zudem sehr angenehm.
Das größte Manko bei der Weißtanne ist aber kein Kleines: Denn die „Königin des Waldes“ steht auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten! Der Klimawandel zieht sie schwer in Mitleidenschaft.
Verbraucherportale und Naturschutzorganisationen raten darum von einem Kauf als Weihnachtsbaum eher ab. Gerade bei der Weißtanne ist es darum immer eine gute Idee, kurz nachzufragen, ob der Baum auch wirklich aus einer Zucht oder Plantage stammt – oder vielleicht (wie allerdings die wenigsten Weihnachtsbäume heute), doch direkt aus dem Wald stammt.
Trotzdem: Im Zweifel kann dann auch eine Nobilistanne als schmückender Ersatz für das weihnachtliche Wohnzimmer dienen. Die steht nämlich nicht unter besonderem Schutz – ist aber ähnlich schön.
Weihnachtliches Konsum-Waldsterben? Zum Glück nicht!
Obwohl jedes Jahr zu Weihnachten etwa 30 Millionen Christbäume verkauft werden, muss man sich um den Fortbestand der Wälder eher keine Sorgen machen. Fast alle bei uns verkauften Bäume werden nämlich extra jedes Jahr erneut für Heiligabend angebaut.
Die Kiefer: Kein „echter“ Tannenbaum, aber…
Etwas, das wohl fast keiner als Weihnachtsbaum im Wohnzimmer platziert (und nicht nur darum für einen „Aha-Effekt“ sorgen kann), ist die Kiefer. Denn in vielen unserer Nachbarländer zählt die Kiefer als echter Weihnachtsbaum-Klassiker. Hierzulande eher nicht. Kiefern gelten als die langlebendigsten Weihnachtsbäume in den eigenen vier Wänden und duften wunderbar nach Harz. Dazu sind die Nadeln nicht nur lang, sondern auch tiefgrün.
Kleiner Nachteil: Die Kiefer hat oft einen ungewöhnlichen Wuchs und das Schmücken der langen, weichen Nadeln ist nicht unbedingt einfach. Wer aber etwas Besonderes will, auf einen intensiven Duft steht und unterm Baum wenig Lust auf permanente Staubsaugerei hat, sollte auf jeden Fall diesen Vertreter in Betracht ziehen!
Gut zu wissen:
Während sich für Familien mit Kindern am besten Weihnachtsbäume mit weichen Nadeln eignen (also eine Douglasie oder Tannen), sind für Tierbesitzer andere Bäume zu empfehlen. Denn gerade Fichten und Kiefern sind für Vierbeiner wenig attraktiv – sie piksen ihnen zu sehr. Doch das bringt einen klaren Vorteil: So kommt der Baum nämlich nicht ganz so schnell zu Fall!
Die (Blau-)Fichte: Kleines Farbenspiel gefällig?
Eine tolle Alternative zur allgegenwärtigen Nordmanntanne sind auch viele Fichten. Nicht nur die günstige, aber recht schnell nadelnde Rotfichte, sondern vor allem die Blaufichte, sind hier zu nennen. Die Blaufichte macht dabei ihrem Namen alle Ehre: Die Farbe der Nadeln liegt nämlich irgendwo zwischen grün und stahlblau.
Das attraktive Farbenspiel macht dann aber vielleicht auch vergessen, dass Fichtennadeln beim Schmücken des Baumes stets ein wenig piksen. Doch wenn nicht schon durch das tolle Blau, tritt das „Stupsen“ spätestens beim Duft in den Hintergrund. Denn Blaufichten punkten sogar damit.
Unser Tipp: Planen Sie schweren Baumschmuck für das Weihnachtsfest anzubringen, sollte die Blaufichte Ihre erste Wahl sein!
Die günstigste Weihnachtsbaum-Möglichkeit ist übrigens die Rotfichte. Auch sie riecht im Zimmer recht gut und der Preis liegt nur bei etwa acht Euro den Meter. Während Tannen in der Regel um die drei Wochen halten, verdorren Douglasien oder Kiefern übrigens erst nach etwa vier Wochen. Eine Fichte nadelt dagegen häufig schon vor dem Erreichen der dritten Woche etwas stärker.
Wie erkenne ich einen frischen Weihnachtsbaum – und wie lagere ich ihn zu Hause?
Damit der passende Weihnachtsbaum auch wirklich der Richtige ist, sollte er in der Wohnung möglichst lange halten. Soweit, so klar. Aber wie können Sie das erkennen und was kann man dafür tun? Auch hier haben wir ein paar interessante Experten-Tipps für Sie parat:
- Um einen frischen Weihnachtsbaum zu erkennen, sollte der erste Blick zur Schnittstelle wandern. Denn nur, wenn diese hell (und nicht grau) ist, wurde der Baum auch wirklich erst vor kurzem geschlagen. Daneben sollten die Nadeln ein wenig glänzen und nicht matt wirken.
- Bringen Sie den Weihnachtsbaum erst ins Warme, wenn Sie ihn wirklich aufstellen wollen. Optimalerweise ist das der Tag vor dem Schmücken. Denn dann können sich die Zweige noch selbst wieder in Form bringen.
- Umso wärmer und trockener die Luft im Raum, desto schneller wird der Weihnachtsbaum austrocknen und nadeln. Das ist schade, da viele Baumarten erst bei angenehmer Raumtemperatur ihren Duft entfalten. Hier müssen Sie sozusagen einen eigenen Schwerpunkt setzen.
Haben Sie den richten Weihnachtsbaum ausgewählt, sollten Sie ihn auf jeden Fall erst einmal im Netz lassen. Stellen Sie Kiefer & Co. am besten in einen Eimer mit Wasser auf den Balkon oder in die kühle Garage. Das tut ihm gut. Denn je weniger Wärme, Wind oder Sonne auf den Baum einwirken, desto länger wird er anschließend in Ihrer Wohnung festlich strahlen.
Damit der frische Baum in der Wohnung länger „lebt“, sollten Sie kurz vor dem Aufstellen das Ende des Tannenbaums um zwei bis drei Zentimeter kürzen. Dann kommt er in den Ständer, das Netz wird erst jetzt – von unten nach oben – entfernt. Steht der Baum in der Wohnung, braucht er täglich rund einen Liter Wasser. Dazu kann er auch gerne von Zeit zu Zeit mit Wassernebel besprüht werden.
Der Weihnachtsbaumschmücken-Experten-Tipp:
Bringen Sie die Lichterkette immer als Erstes an. So können Sie das Kabel besser verstecken und es stört die Ästhetik nicht. Nutzen Sie bitte auch keine echten Kerzen, sonst wird das schönste Fest im Jahr am Ende ein Fall für die Hausratsversicherung.
„Nachhaltige“ Weihnachtsbäume kaufen: Geht das?
Da ungefähr zehn Prozent aller Bäume importiert werden, meist aus Dänemark, sollte man vor allem in Süddeutschland auf einen regionalen Weihnachtsbaum Wert legen. So bleiben die Transportwege kürzer. Ein natürlicher Weihnachtsbaum ist dabei so oder so kein „Klimakiller“. Da die unterschiedlichen Weihnachtsbäume fast ausschließlich aus extra dafür betriebenen Plantagen stammen, ist ihre Klimabilanz neutral bis positiv.
Um ökologisch alles richtig zu machen, gibt es zudem sogar Zertifizierungen, die noch ein wenig „nachhaltigere“ Orientierung beim Weihnachtsbaum-Kauf bieten. Achten Sie beispielsweise auf die bekannten Siegel von FSC, Naturland, Robin Wood oder Bioland. Ist ein Weihnachtsbaum damit zertifiziert, kamen während des Anbaus nämlich auch keine Pestizide oder Mineraldünger zum Einsatz.
Eine weitere tolle, nachhaltige Weihnachts-Idee sind zudem Bäume in Ballen. Die können Sie nach Weihnachten einfach auspflanzen oder für das nächste Weihnachtsfest einfach in „Topf“ und Garten zwischenlagern.