Ratgeber
Urlaubsplanung 2022: Wie Sie dank Feier- und Brückentagen Ihren Urlaub mehr als verdoppeln
Wer Brückentage 2022 geschickt mit gesetzlichen Feiertagen kombiniert, gewinnt viel Extra-Urlaub. Was für Ihr langes Wochenende und Ihren Kurzurlaub gilt, steht hier!
So holen Sie mit den Feiertagen am meisten raus: Urlaubsplanung 2022
Wie vermutlich jeder weiß, der bereits einige Jahre auf dem Arbeitserfahrungskonto verbuchen kann: Die Urlaubsplanung sollte nicht zu lange aufgeschoben werden. Schließlich gilt hierzulande in so manchem Betrieb das Motto “Wer zuerst kommt, mahlt zuerst”. Und wenn einer Ihrer Arbeitskollegen das Brot vor Ihnen backt, sprich, das Urlaubsantragsformular einreicht, sieht es für Ihren dreiwöchigen Campingausflug in den Sommerferien der Kinder womöglich eher mau aus.
Doch nicht nur das Gerangel um günstig gelegene Urlaubstage in der Zeit der ferienbedingten Schulschließung ist unter Kolleginnen und Kollegen meist sehr groß. Wer Feier- und Brückentage beachtet, ergreift die Chance, extra viel Zeit außerhalb der grauen Bürowände zu verbringen. Dieser Wunsch dürfte sich insbesondere bei all denjenigen Arbeitnehmern verstärken, deren Urlaubsanspruch sich lediglich auf die gesetzlich vorgeschriebenen 24 Tage beschränkt. Hinzu kommt, dass die Reiseplanung durch die anhaltende Corona-Pandemie besonders schwierig war und ist. Dem ein oder anderen hat sie sogar gänzlich einen Strich durch die Sommer-Sonne-Strand-Rechnung gemacht. Eine Extraportion Urlaub – wann war das jemals erstrebenswerter als jetzt?
Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit etwas Zeit und Planung Brückentage clever nutzen und so Ihren Jahresurlaub 2022 mehr als verdoppeln können. Auch, welche gesetzlichen Urlaubs-Regelungen Sie kennen sollten, erfahren Sie hier. Kalender griffbereit? Dann kann es ja losgehen!
Urlaubsplanung: Mit den Feiertagen in Ihrem Bundesland zur besten Brückenlösung
Eine schlechte Nachricht wollen wir Ihnen gleich zu Beginn überbringen: Es sah schon mal besser aus, was die Feiertage angeht. So einige fallen 2022 auf einen Samstag oder Sonntag. Im Gegensatz zu 2021, als sowohl der Tag der Deutschen Einheit und der Reformationstag als auch Weihnachten und Neujahr auf ein Wochenende fielen, dürfen sich Arbeitnehmer im kommenden Jahr allerdings dennoch auf eine deutliche Verbesserung in puncto „kostenlose Zusatzfreizeit“ freuen.
Im bundesweiten Vergleich bekommen übrigens die Bewohner Bayerns die meisten Brückentage geschenkt. Denn der Freistaat erzielt mit 15 Feiertagen nicht nur den Spitzenwert unter den Bundesländern. Zudem machen schlaue Arbeitnehmer hier aus 26 Urlaubstagen insgesamt 60 freie Tage! Klingt zu schön, um wahr zu sein? Wie Ihnen dieser Zaubertrick gelingt, zeigen wir jetzt:
Heilige Drei Könige im Januar: Vier Urlaubstage, 9 Tage frei
Neben Gold, Weihrauch und Myrrhe haben die Heiligen Drei Könige in diesem Jahr auch einige Brückentage im Gepäck – zumindest in manchen Bundesländern. In Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt ist der 6. Januar ein Feiertag. 2022 fällt dieser auf einen Donnerstag und lädt damit zum entschleunigten Start ins neue Jahr ein. Denn wer um den Feiertag herum Urlaub nimmt, hat mit Neujahr sogar neun Tage am Stück frei.
- Feiertag: 6. Januar
- Urlaub einreichen: 3. bis 5. Januar und 7. Januar
- Urlaubstage: 4
- Freie Tage: 9 (vom 1. bis zum 9. Januar)
Ostern im April: Acht Urlaubstage, 16 Tage frei
So richtig absahnen lässt es sich allerdings wie in jedem Jahr um Ostern. Denn wenn Kinder freudig zwischen Büschen und Sträuchern nach Eiern suchen, während ihre Eltern Schokoladenhasen mampfen, gibt es die begehrten Feiertage obendrauf. Und so können Sie auch im Jahr 2022 Ihren Urlaub geschickt von acht auf 16 verdoppeln, indem Sie rund um Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag Urlaub einreichen.
- Feiertage: 15., (17.) und 18. April
- Urlaub einreichen: 11. bis 14. April und 19. bis 22. April
- Urlaubstage: 8
- Freie Tage: 16 (vom 9. bis zum 24. April)
Christi Himmelfahrt im Mai und Pfingsten im Juni: Sechs Urlaubstage, zwölf Tage frei
Direkt im Folgemonat dürfen sich Arbeitnehmer über eine weitere Verschnaufpause freuen. Denn obwohl der Tag der Arbeit mit dem 1. Mai in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, versprechen Christi Himmelfahrt und Pfingsten Wiedergutmachung. Die meisten freien Tage am Stück lassen sich dann erzielen, wenn beide Feiertage durch eine geschickte Brückentags- und Urlaubsplanung kombiniert werden. Wer sechs Urlaubstage einreicht, hat ganze zwölf Tage frei.
- Feiertage: 26. Mai und 6. Juni
- Urlaub einreichen: 27. Mai bis 3. Juni
- Urlaubstage: 6
- Freie Tage: 12 (vom 26. Mai bis 6. Juni)
Fronleichnam im Juni: Ein Urlaubstag, vier Tage frei
Wer in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz oder im Saarland wohnt, kann zudem die Brückentage rund um Fronleichnam nutzen. Da der Feiertag mit dem 16. Juni wie jedes Jahr auf einen Donnerstag fällt, bietet sich dafür der Brückentag-Klassiker, der Freitag, als freier Tag ganz besonders an. Durch einen Urlaubstag wird das verlängerte Wochenende zum viertägigen Kurzurlaub.
- Feiertag: 16. Juni
- Urlaub einreichen: 17. Juni
- Urlaubstage: 1
- Freie Tage: 4 (vom 16. bis 19. Juni)
Mariä Himmelfahrt im August: Vier Urlaubstage, neun Tage frei
Die nächste bundeslandindividuelle Regelung lässt im Hochsommer nicht lange auf sich warten. Denn wenn Sie in Bayern oder im Saarland wohnen, dürfen Sie sich abermals über einen Feiertag freuen: Mariä Himmelfahrt. Dieser fällt 2022 auf einen Montag. Ganz nach dem Motto „Wenn schon, denn schon“, dürfte die Urlaubsplanung für den Rest der Woche genau das Richtige für Sie sein. So werden vier Urlaubstage ganz schnell zu insgesamt neun freien Tagen.
- Feiertag: 15. August
- Urlaub einreichen: 16. bis 19. August
- Urlaubstage: 4
- freie Tage: 9 (vom 13. bis zum 21. August)
Gut zu wissen:
Wenn man aufgrund einer Krankheit nicht mehr in einem Beruf arbeiten kann, hilft die Berufsunfähigkeitsversicherung. Was Sie über die frühzeitige Vorsorge wissen müssen, zeigen wir.
Allerheiligen im November: Ein Urlaubstag, vier Tage frei
Ein weiteres langes Wochenende könnte im November auf Sie warten – zumindest, wenn Sie in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz oder dem Saarland wohnen und damit an Allerheiligen frei haben. Da dieser mit dem 1. November 2022 auf einen Dienstag fällt, schreit der Montag doch geradezu danach, zum Urlaubstag zu werden, oder was meinen Sie?
- Feiertag: 1. November
- Urlaub einreichen: 31. Oktober
- Urlaubstage: 1
- freie Tage: 9 (vom 29. Oktober bis zum 6. November)
Weihnachten und Silvester im Dezember: Vier Urlaubstage, neun Tage frei
Fielen im Jahr 2021 sowohl Weihnachten als auch Silvester auf Wochenenden, dürfen Arbeitnehmer 2022 zumindest ein bisschen aufatmen. Immerhin der zweite Weihnachtsfeiertag fällt auf einen Montag. Um die Feiertage neben Stressfaktoren wie Last-Minute-Geschenkbesorgungen und angekokelten Plätzchen im Ofen genießen zu können, empfehlen wir Ihnen, die freie Zeit zu maximieren. Am geschicktesten geht das, wenn Sie vom 27. bis 30. Dezember Urlaub nehmen und vier Urlaubstage gegen neun freie Tage am Stück tauschen.
- Feiertage: (25. und) 26. Dezember
- Urlaub einreichen: 27. bis 30. Dezember
- Urlaubstage: 4
- freie Tage: 9 (24. Dezember 2022 bis 1. Januar 2023)
Urlaubsanspruch: Diese Regelungen sollten Sie kennen
Trotz aller Vorfreude und Planungseifer gibt es ein paar Dinge, die Sie beachten müssen. So kann Ihr Arbeitgeber nach § 7 des Bundesurlaubsgesetzes (kurz: BurlG) beispielsweise einen Zwangsurlaub anordnen, wenn die Auftragszahlen für einen längeren vorhersehbaren Zeitraum merklich absinken. Diese Regelung findet in vielen Unternehmen typischerweise in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr Gebrauch. Arbeitnehmer müssen den Urlaub dann eben auch im entsprechenden Zeitraum nehmen. Ganz gleich, ob ein anderer Zeitpunkt vielleicht besser in die persönliche Planung gepasst hätte. Wenn Sie mit einem dicken Plus an übriggebliebenen Urlaubstagen ins neue Jahr starten, müssen Sie wissen: Es braucht einen objektiven Übertragungsgrund, damit Sie sie mit ins nächste Kalenderjahr nehmen dürfen.
Ein solcher liegt beispielsweise dann vor, wenn Ihr Arbeitgeber einen Ihrerseits beantragten Urlaub aufgrund von saisonalen Hochphasen oder Krankheitswellen in der Firma abgelehnt hat. Damit eine Anhäufung des Urlaubs verhindert werden kann, muss der Resturlaub zudem bis zum 31. März des Folgejahres genommen werden.
Ganz aktuell stellt sich dann noch die Frage: Was passiert eigentlich, wenn Sie eine geplante Reise aufgrund von hohen Corona-Inzidenzen, Reisewarnungen & Co. nicht antreten können? Nun, leider dürfen Sie da nicht zu viel erwarten. Ihr Arbeitgeber kann Ihnen allenfalls aus Kulanz genehmigen, den bereits genehmigten Urlaub "umzubuchen” und Ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen.
Dabei ist sicher nicht nur ein guter Draht zur Chefetage hilfreich. Wenn Ihre Urlaubsplanung für 2022 zum vollen Erfolg werden soll, bleiben Sie im Austausch mit Ihren Kollegen und Kolleginnen – statt zu versuchen, sie durch Schnelligkeit und Egoismus zu übertrumpfen. Wenn Sie nach der Auszeit in ein Büro zurückkehren, das mit genervten Arbeitskollegen gefüllt ist, wird die Erholung nicht lange halten...