Diese Familienversicherungen sollten Sie unbedingt abschließen!

Was kümmern mich heute die Sorgen von morgen? Auch wenn es im Moment ganz schön sein kann, unbeschwert und sorgenfrei mit dem Nachwuchs durch den Tag zu gehen, sind gerade junge Familien gut beraten, sich schon heute über gewisse Dinge Gedanken zu machen.

Mit der Geburt des ersten Kindes beginnt ein neuer Lebensabschnitt – der mit den nötigen Vorsorge-Paketen abgesichert sein will. Im Ernstfall ist so schnell Hilfe und Rat zur Hand. Ein Schrecken ohne Ende bleibt dann meist aus. 
Doch das Angebot ist groß und die Auswahl erscheint schier überwältigend. Wir haben deshalb in unserem heutigen Ratgeber einmal zusammengefasst, welche Versicherungen tatsächlich wichtig sind.

1. Familien-Krankenversicherung

Auch wenn die Krankenversicherung in Deutschland zu den gesetzlichen Pflichtversicherungen zählt und daher zum Standardrepertoire gehört, wollen wir sie zuerst vorstellen. Denn viele Paare wissen nicht, dass nach der Geburt des ersten Kindes der neue Sprössling ohne Zusatzkosten in die Krankenversicherung der Mutter oder des Vaters aufgenommen werden kann. Eltern müssen den Antrag auf Familienversicherung bis spätestens zwei Monate nach der Geburt stellen. Sind die Eltern bei unterschiedlichen Versicherungen, können Sie entscheiden, in welchen Versicherungsschutz das Kind aufgenommen werden soll.

2. Haftpflichtversicherung

Eltern haften für ihre Kinder? Manchmal ja, aber nicht immer! Eine private Haftpflichtversicherung –am besten gleich als Familienhaftpflichtversicherung– ist daher spätestens mit dem Zuwachs ratsam. Die gesetzlichen Vorgaben im Schadensfall sind klar: Bis zur Vollen-dung des siebten Lebensjahres ist ein Kind gesetzlich nicht deliktfähig. Ist ein Kraftfahrzeug, eine Schienen- oder Schwebebahn beteiligt, ist das deliktfähige Alter sogar erst ab dem elf-ten Lebensjahr erreicht. Ab dem achten bis zum zehnten Lebensjahr ist ein Kind im Straßenverkehr nur dann für sein Handeln verantwortlich, wenn es den Schaden vorsätzlich herbeigeführt hat.

Wer in diesem Zusammenhang nun so etwas wie eine gesetzliche „Narrenfreiheit“ für Schadensfälle durch Kinder vermutet, liegt dennoch falsch. Schließlich obliegt den Eltern die Aufsichtspflicht für ihren Nachwuchs. Wie „engmaschig“ diese allerdings zu erfolgen hat, hängt von unzähligen individuellen Faktoren wie der Situation, den örtlichen Gegebenheiten und dem Kind selbst ab.

Ein Beispiel: Wenn Ihre fünfjährige Tochter in einem unbemerkten Augenblick das Auto des Nachbarn mit dem Fahrrad zerkratzt, muss Ihre Haftpflichtversicherung ziemlich sicher ran. Damit es bei einem Schadensfall nicht (schlimmstenfalls) zum finanziellen Ruin kommt, ist eine private Haftpflichtversicherung deshalb sehr empfehlenswert.

Die Bayerische Experten-Tipp #2

Informieren Sie sich vorab, wann der Versicherungsschutz NICHT greift. Die private Haftpflichtversi-cherung ist zwar sinnvoll, deckt aber zum Beispiel sogenannte Eigenschäden oder vorsätzlich herbeigeführte Schäden meist trotzdem nicht ab.

3. Risikolebensversicherung für Ehepartner

Vor allem für Familien mit nur einem Hauptverdiener ist die Risikolebensversicherung unbedingt empfehlenswert. Sie schützt die Hinterbliebenen vor dem finanziellen Ruin, denn sie zahlt im Falle des vorzeitigen Todes des Versicherten. Die Versicherungssumme ist nicht einkommensteuerpflichtig und kann im Vorfeld bei Vertragsabschluss festgelegt werden.

4. Private Unfallversicherung

Wer Kinder hat weiß, dass diese vor allem in den ersten Lebensjahren die Welt mit viel Energie und Temperament entdecken – da sind Unfälle vorprogrammiert. Immerhin passieren 70 Prozent aller Unfälle zu Hause oder in der Freizeit. Umso schlimmer, dass ausgerechnet da der gesetzliche Unfallversicherungsschutz nicht greift. 

Bei Abschluss einer privaten Unfallversicherung sind dagegen auch alle entstehenden Kosten abgedeckt, die ein Unfall im privaten Bereich nach sich ziehen kann. Dazu gehören beispielsweise Kosten durch Umbauten an Haus oder Wohnung sowie eventuelle Arbeitsausfälle.

Übrigens: Eigentlich brauchen gerade Kinder eine leistungsfähige private Unfallversicherung – denn sie haben schließlich noch ihr ganzes Leben vor sich. Eltern sichern sich selbst und den un-gestümen Nachwuchs so am besten gegen hohe Kosten nach Unfällen ab, die beispielsweise bei dauerhafter Invalidität nach einem Unfall im Kindesalter drohen. Ein Leben lang.

Kein gesetzlicher Unfallschutz in der Freizeit und zu Hause!

  • Obwohl 70 % aller Unfälle zu Hause bzw. in der Freizeit passieren, greift die gesetzliche Unfallversicherung in diesen Fällen nicht.
  • Kinder, Schüler und Studenten sind nur bei Unfällen in Kindergarten und Schule sowie auf dem direkten Hin- und Rückweg gesetzlich versichert. Für die restliche Freizeit besteht kein Schutz.
  • Wer sich als Hausfrau oder -mann um die Kinder kümmert, hat überhaupt keine gesetzliche Absicherung (weder bei der Hausarbeit noch innerhalb der Freizeit). In diesem Fall sollte unbedingt privat vorgesorgt werden.

5. Berufsunfähigkeitsversicherung

Wer nach einem Unfall oder aufgrund einer Erkrankung nicht ins Arbeitsleben zurückkehren kann, bekommt nur eine sehr geringe staatliche Rente. Diese reicht in den meisten Fällen nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard halten zu können. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung können gerade Familien für den schlimmsten Fall vorsorgen, sodass auch bei einem eventuellen Komplettausfall des „Haupternährers“ alle Kosten gedeckt sind.

6. Grundfähigkeitsversicherung

Wie der Name schon sagt, sichert diese Risikoversicherung den Verlust von bestimmten definierten Grundfähigkeiten ab. Dazu gehören zum Beispiel Gehen, Treppensteigen oder Autofahren. Für junge Familien ist diese Versicherung besonders sinnvoll, da sie durch die Auszahlung einer monatlichen Rente finanzielle Ausfälle auffangen kann. Kinder können übrigens bereits im Alter von drei Jahren mitversichert werden.

7. Riester-Rente

Es ist kein Geheimnis, dass die staatliche Rente für viele im Rentenalter eher gering ausfallen wird und man sich daher um eine entsprechende Altersvorsorge kümmern sollte. Eine der beliebtesten Möglichkeiten für die private Vorsorge ist die Riester-Rente. Sie zeichnet sich durch staatliche Förderung und flexibel wählbare Monatsbeiträge aus. Gefördert werden Arbeitnehmer, Auszubildende, nichterwerbstätige Eltern während der Kindererziehungszeiten, Wehr- und Zivildienstleistende oder sogar geringfügig Beschäftigte.

8. Wohngebäudeversicherung

Familien mit Eigenheim sollten unbedingt eine Wohngebäudeversicherung abschließen. Diese deckt die hohen Kosten im Falle von Beschädigungen ab. Bei rechtzeitigem Abschluss vor dem Hausbau ist bereits der Rohbau gegen Schäden durch Feuer, Leitungswasser oder Sturm und Hagel geschützt.

Die Bayerische Experten-Tipp #4

Sie müssen den Familienurlaub aufgrund von Sturm- oder Wasserschäden am Haus plötzlich ab- oder ganz unterbrechen? Dank der Wohngebäudeversicherung bleiben Sie nicht auf den Rückreisekosten sitzen.

9. Hausratversicherung

(Fast) alle Dinge, die Ihnen lieb und teuer sind, können über die Hausratversicherung abgesichert werden. Gerade bei Familien mit Kindern kommt es immer wieder zu Beschädigungen von Möbeln, Teppichen, technischen Geräten oder Büchern. Eine Hausratversicherung kann diese kleinen und großen Kosten absichern und bedeutet auf lange Sicht eine deutliche Erleichterung für die Familienkasse.

10. Reiseversicherung

Zu guter Letzt wollen wir noch auf eine weitere Versicherung aufmerksam machen, die sich für Familien lohnt: die Reiseversicherung. Je nach gewähltem Tarif kann diese Versicherung an individuelle Bedürfnisse angepasst werden und bietet neben der Absicherung von Krankheits- oder Unfallkosten auch die Kostenerstattung bei einem ärztlich verordneten Rücktransport nach Deutschland. Mit dem Zusatz der Reisegepäck- oder Reiserücktritts-Versicherung sind Gepäckstücke versichert oder eventuelle Stornogebühren zuverlässig abgedeckt.

Noch mal zusammengefasst: (Richtig) versichern lohnt sich!

Gerade für werdende Eltern und junge Familien gibt es viele neue Herausforderungen im Alltag zu meistern. Damit die Risikobereiche so klein wie möglich gehalten werden, ist eine sinnvolle Vorsorge wichtig. Auch wenn man im besten Fall keine der oben genannten Versicherungen in Anspruch nehmen muss, so bieten sie doch für den Ernstfall den nötigen finanziellen Schutz. So können Sie sorgenfrei die schönen Seiten des Familienlebens genießen!