Ratgeber
Das 1x1 des Investmentsparens
Es gibt viele Möglichkeiten finanziell vorzusorgen. Wir stellen Ihnen das Investmentsparen vor und zeigen, was Sie wissen und beachten müssen!
Geldanlage mit Investmentfonds: Das steckt dahinter!
Das Investmentsparen hat sich in den letzten Jahrzehnten für Anleger mit langfristigen Sparzielen bewährt, denn es überzeugt durch flexible Geldanlagen und die Nutzung kleiner Sparbeträge. Diese Form der Vermögensverwaltung bietet klare Vorteile für Sie als Sparer, denn dank Fondsmanagern müssen Sie sich später nicht um die Auswahl der Wertpapiere in Bezug auf den Ankauf und Verkauf kümmern. Damit ist das Investmentsparen die bequemste Form der Kapitalanlage, egal ob als klassische Geldanlage oder nachhaltig / ökologische Investition gedacht. Doch damit genug des klassischen „Bester-Spartipp-aller-Zeiten“-Sprechs!
Denn bevor Sie jetzt gleich eine Sparsumme festlegen und Fonds auswählen, sollten Sie sich zunächst einmal entscheiden, welche Art Anleger (konservativ, ausgewogen oder risikobereit) Sie überhaupt sein möchten.
Für solide Erträge ist es nämlich besser, das verwendete Kapital zu streuen und eine Vielzahl an Möglichkeiten zu nutzen. Wer sprichwörtlich nur auf ein Pferd setzt, wird seine Sparbeiträge und die Freude daran schnell verlieren.
Das wichtigste zuerst: Wie funktioniert eigentlich Investmentsparen?
Es geht erstaunlich einfach: Sie eröffnen Ihren Fondssparplan bei einer Fondsgesellschaft oder Ihrer Bank – und dann wird auch schon gespart, zum Beispiel mit 100 Euro pro Monat. Dieser Betrag wird monatlich in den gewählten Fonds investiert. Gekauft wird immer, egal wie stark die Kurse an den Märkten schwanken. Dieses Vorgehen bietet Ihnen den Vorteil, sich nicht ständig und intensiv mit den Kursschwankungen an der Börse beschäftigen zu müssen. Gerade Neulinge in der Investmentwelt empfinden das als große Erleichterung.
Mit sieben Schritten langfristig und clever Geld anlegen: So geht`s!
#1 – Der wichtigste Schritt: Bestimmen Sie Ihr Anlageziel
Der erste Schritt, wenn man sich Gedanken zur Strategie der Geldanlage macht, ist die Festlegung des persönlichen Anlageziels. Machen Sie sich daher zunächst Gedanken: Sparen Sie für eine besondere Anschaffung oder für Ihre Altersvorsorge? Wie langfristig soll die Finanzierung sein – nur mittelfristig für eine bestimmte Lebensphase wie ein späteres Studium oder lieber langfristig für die kommende Familienplanung?
#2 – Ob kurz oder lang: Legen Sie den Anlagehorizont fest
Jede Form der Geldanlage wird von drei zentralen Faktoren beeinflusst: Sicherheit, Liquidität (oder Verfügbarkeit) und Rendite. Man spricht dabei auch vom „magischen Dreieck“, zwischen dessen Eckpunkten sich alle Geldanlagen einordnen lassen. Das Prinzip dabei lautet: Je sicherer und je liquider („flüssiger“) ein Investment ist, desto weniger Rendite wirft es ab. Und umgekehrt: Anlagen mit hoher Rendite sind entweder weniger liquide oder weniger sicher. Also Achtung: Anlagen mit langer Laufzeit, werfen meist eine geringere Rendite ab. Lassen Sie sich also genau über Laufzeiten und die Renditehöhe Ihres Investments informieren!
#3 – Sparfuchs oder Genießer: Definieren Sie den Anlagebetrag
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Vermögensverhältnisse und legen Sie fest, wie viel Geld angelegt werden soll. Achten Sie auf die Liquidität und die Bedürfnisse des persönlichen Alltags, denn wer nicht „liquide“ ist, kann nicht einkaufen, die Miete zahlen, tanken oder andere Rechnungen begleichen. Überlegen Sie auch, wie lange Sie auf Ihr investiertes Geld verzichten können! Geldanalgen sind gut und schön, aber behalten Sie Ihre Alltagsfinanzen im Blick.
#4 – Augen auf bei Kosten und Gebühren
Im Hinblick auf die Rendite sollten Sie unbedingt auch die unterschiedlichen Kosten der Geldanlagen berücksichtigen. Während bei nahezu allen Tages- und Festgeldkonten gar keine Kosten anfallen, haben Aktienfonds verhältnismäßig hohe Verwaltungsgebühren. Häufig fallen zudem Ausgabeaufschläge beim Kauf an. Dabei schmälern diese Kosten die Rendite deutlich: 2 % des Anlagebetrages pro Jahr sind keine Seltenheit. Deshalb sollten Sie sich nach möglichst kostengünstigen Alternativen umsehen. Es gilt: Je langfristiger die Geldanlage, desto kostengünstiger ist sie. Denn bei kurzfristigen Geldanlagen fallen auch die Depotkosten zusätzlich ins Gewicht und für jede Veränderung in Ihrem Depot werden Transaktionsgebühren fällig.
Gut zu wissen:
Die Verwaltungskosten für nachhaltige Fonds sind meist höher als bei Aktienfonds, das liegt an der Komplexität, die hinter nachhaltigen Angeboten steht. Vorsicht also vor geringen Gebühren bei nachhaltigen Angeboten.
#5 – No risk, no fun? Definieren Sie Ihren Anlegertypus
Hand auf`s Herz: Wie risikobereit sind Sie wirklich? Das sollten Sie vorab klären, um Ihren späteren Anlagecharakter zu bestimmen. Gerade bei der Risikobereitschaft lassen sich Anleger am besten in folgende Gruppen unterscheiden:
- Konservativ: Für den konservativen Anleger steht die Sicherheit der Geldanlage im Vordergrund. Er oder Sie will nur geringe oder gar keine finanziellen Risiken eingehen.
- Ausgewogen: Wem sowohl Sicherheit, Rendite als auch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den beiden Faktoren wichtig sind, der gehört zum ausgewogenen Anlegertyp. Logisch.
- Offensiv: Wenn es dagegen Ihr Hauptziel ist, mit Ihrer Geldanlage eine möglichst hohe Rendite zu erzielen, sind Sie ein offensiver Typus. Und dann ist auch ein höheres Risiko für Sie noch akzeptabel.
Natürlich kann sich die Risikobereitschaft je nach Lebensphase verändern. Auch die Bewertung der tatsächlichen (abhängig von Lebenslauf, Finanzen, Bildungsgrad) und emotionalen Risikobereitschaft (abhängig von Charakter, Erfahrungen und Wissen) ist einem Wandel unterworfen. Daher sollten Sie Ihr Portfolio von Zeit zu Zeit entsprechend anpassen.
#6 – Erfolg mit dem richtigen Arrangement: Gewichten Sie Ihr Portfolio
Strukturieren Sie Ihre Geldanlage, um Ihr persönliches Anlageziel zu erreichen. Dabei sollten Sie eine Balance zwischen risikoarmen und renditenstarken Investments finden, die optimal zu Ihnen, Ihrer konkreten Lebenssituation und Ihren persönlichen Präferenzen passen. Als konservative Anleger setzen Sie vielleicht vermehrt auf risikoarme Geldanlage. Doch Vorsicht: Aufgrund der niedrigen Zinsen lohnt es sich derzeit oft nicht, Geld auf einem Sparbuch, Tagesgeldkonto oder in Festgeld anzulegen. Bedenken Sie dabei immer, dass die Inflation Ihre Realrendite schmälert.
#7 – Lassen Sie Ihr Geld und Ihr Depot nicht aus den Augen
Wenn sich Ihre Anlageziele, die Höhe des angelegten Kapitals oder die Anlagedauer ändert, sollten Sie Ihr Depot anpassen. Rückt der gewünschte Auszahlungstermin näher, sollten Sie Ihre Depot-Zusammensetzung überprüfen und etwaige Änderungen vornehmen. Werfen Sie deshalb ist ein- bis zweimal im Jahr ein Blick auf alle Anlagen und prüfen Sie, ob deren Zusammensetzung noch Ihrer Strategie entspricht.
Richtig investieren – aber in was?
Vor allem nachhaltige Fonds sind für viele Anleger mittlerweile unglaublich attraktiv. Möchten Sie Ihr Geld in nachhaltige Fonds investieren, können Sie Ihr Vermögen ökologisch und ethisch vertretbar anlegen. Bereiche wie Rüstung, Waffen oder Kinderarbeit haben dann natürlich nichts in Ihrem Portfolio zu suchen.
Aber Vorsicht, denn nachhaltig ist nicht (immer) gleich nachhaltig! Generell gibt es bei nachhaltigen Fonds große Unterschiede hinsichtlich der Ausschlusskriterien. Gerade weil jeder Anbieter Nachhaltigkeit anders definiert und es für ethisch-ökologische Finanzprodukte keine Mindeststandards gibt, ist es für Sie als Anleger wichtig zu erfahren, ob ein Fonds bestimmte Bereiche konsequent ausschließt und wenn ja, welche dies sind. Also Augen auf und gezielt informieren!
Investmentsparen und die Altersvorsorge
Ist die Altersvorsorge Ihr Anlageziel, müssen Sie ein paar Besonderheiten beachten. Grundsätzlich gilt auch hier: Je jünger der Anleger, desto höher kann der Anteil an Aktienfonds und ähnlichen Anlageformen sein. Je näher der Rentenbeginn rückt, desto mehr Anteile sollten in festverzinsliche Wertpapiere (so genannte Rentenpapiere) umgeschichtet werden. Bei der Altersvorsorge als Anlageziel sollten vor allem Sparpläne die Basis bilden, die bis zum Renteneintritt angespart werden und danach eine lebenslange Rente auszahlen. Um diese Investments herum können dann weitere Anlageformen gruppiert werden.
Die Bayerische Experten-Tipp:
Darf es etwas mehr Nachhaltigkeit in Ihrem Leben sein? Mit unserem Angebot „Pangaea Life“ können Sie nachhaltige Versicherungsprodukte perfekt in Ihren Alltag integrieren.
Vergleich Sparbuch & Investment
Sparbuch |
Investment |
|
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Höhe der Zinsen |
X |
✔ |
Flexible Auszahlungen |
✔ | X |
Hohe Rendite |
X |
✔ |
Einzahlungsmöglichkeit |
X |
✔ |
Liquidität |
X |
✔ |
Umfangreiche Anlagemöglichkeiten |
X |
✔ |
Flexibler Investitionszeitraum |
✔ |
✔ |
Nachteile des Investmentsparens
Ja, auch hier gibt es Nachteile – die möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. Geldanlagen sind immer mit Risiken verbunden, weswegen eine genaue Prüfung und umfassende Informationen rund um die Fonds unglaublich wichtig sind. Die wichtigsten Risiken haben wir kurz für Sie zusammengestellt:
#1: Die Kosten
Bedenken Sie, dass anders als bei Aktien bei Investmentfonds ein Ausgabeaufschlag bzw. eine Managementgebühr erhoben wird.
#2: Risikostreuung mindert die Rendite
Nicht jeder Anleger ist gleich risikofreudig, wenn es um Möglichkeiten der Geldanlage geht. Vorsicht ist gut – wirkt sich aber auch auf Ihre Rendite aus. Bedenken Sie das, wenn Sie über die Höhe Ihrer Anlage nachdenken.
#3: Investitionen sind gesetzlich geregelt
Fonds bzw. Fondsmanager müssen aufgrund gesetzlicher Vorgaben und diverser Anlagerichtlinien des jeweiligen Fonds meist zu einem Mindestmaß in den Markt investieren. Das ist durch Ihren Fondsauftrag bereits so geregelt. Auch wenn es manchmal aufgrund einer unsicheren Marktlage besser wäre, nicht zu investieren.
4#: Vertrauen in den Fondsmanager
Anleger sind vom Können ihres Fondsmanagers abhängig und haben kaum oder keine Freiheiten wie beispielsweise bei Aktieninvestments. Sie können also nicht selbst in Investmententscheidungen eingreifen. Was Sie tun können: Ihre Fondsanteile wieder verkaufen und damit ganz aus dem Investmentfonds aussteigen.
#5: Die Qual der (Fonds)Wahl
Viele Investmentfonds entwickeln sich im Gegensatz zum Gesamtmarkt schlechter. Die richtige Fondswahl ist daher sehr wichtig! Lassen Sie sich also nichts andrehen, von dem Sie nicht überzeugt sind!
#6: Kurz ist nicht gleich gut
Abgesehen von Geldmarktfond, eignen sich die meisten Fonds aufgrund der höheren Gebühren nicht für kurzfristige Anlagen. In diesen Fällen empfiehlt sich ein Tagesgeldkonto!
#7: Trends und Fonds sind keine Freunde
Aufgrund langwieriger Genehmigungsverfahren beim Start eines neuen Investmentfonds, kann die Branche oftmals nicht schnell auf neue Trends reagieren. Das mindert die Gewinnchancen.