Ratgeber
10 Spartipps: So sparen und haushalten Sie effektiv!
Das mit dem Sparen ist gar nicht so einfach, wenn allein die Lebenshaltung die Kasse leerfegt. Mit unseren Ideen gibt es aber noch Potential.
Tipps zum Sparen, die bei (fast) allen funktionieren
Sparen ist doch ganz einfach! So einfach, dass wir es alle tun. Desnachts betten wir uns alle auf einem bequemen Finanzpolster – bevor wir beruhigt die Augen schließen. Wie? Bei Ihnen ist das nicht so?
Gut – wir geben es zu: Dass das mit dem Sparen einfach ist, war ein bisschen gelogen. Ökonomen rechnen sogar damit, dass wegen der aktuellen Preissteigerungen bis zu 60 Prozent der deutschen Haushalte ihre gesamten verfügbaren Einkünfte für die reine Lebenshaltung einsetzen müssen. Kurz: Viele sehen überhaupt keine Möglichkeit, etwas auf die Seite zu legen. Inflation, Energiekrise, Corona-Nachwehen – die Zeiten waren auch wirklich schon mal besser.
Doch wie sagte Karl Valentin so schön: “Ich ärgere mich nicht über den Regen, denn wenn ich mich nicht ärgere, regnet es auch”. Wir ergänzen: Neue Zeiten fordern neue Ideen - auch abseits des klassischen Haushaltsbuchs! Vielleicht ist also bei unseren handfesten, machbaren Verbraucher-Tipps zum Sparen etwas für Sie dabei, dass Sie vor lauter Geldsorgen aus den Augen verloren haben. Los geht's!
Spartipp No. 1: (Ver)leihen und tauschen statt kaufen
Wenn wir in Sorge sind, sehen wir die naheliegendsten Lösungen oft nicht. So müssen Sie nicht unnötig kaufen, was Sie nur gelegentlich brauchen. Oft reicht eine freundliche Nachfrage in einer der zahlreichen WhatsApp-Gruppen, in denen die meisten von uns sind. Vielleicht sind Ihre Nachbarn zum Beispiel bereit, Ihnen ihren Rasenmäher zu verleihen, wenn sie im Gegenzug dafür Ihren Heckentrimmer in dieser Zeit erhalten. Kostenpunkt: 0 Euro.
Wer nicht auf sein bisheriges soziales Netz bauen kann, kann auf Online-Tauschbörsen wie Swapper zurückgreifen. Hier werden Tauschpartner miteinander verknüpft und können sich – vom großen Auto bis zur teuren Abendrobe – gegenseitig aushelfen.
Ideen zum Sparen No. 2: Gebrauchtes (ver)kaufen
Teures Gebrauchtes zu Geld machen – auch immer eine gute Idee. Fast jeder Keller gibt das her und es funktioniert super online. Misten Sie neben dem Keller auch Ihre Küchenschränke und Ihren Kleiderschrank aus und stellen Sie die Sachen in Sekunden über Ebay-Kleinanzeigen ein. Oder buchen Sie sich einen Stand auf einem Flohmarkt in der Nähe.
Ein Tipp: Fragen Sie sich bei jeder teuren Anschaffung, ob...
- Sie das wirklich brauchen (wir besitzen oft Alternativen und sogar mehrere Ausführungen des prinzipiell gleichen Gegenstands)
- Sie das jetzt direkt brauchen oder ob
- es eine gute Alternative auf dem großen Gebrauchtmarkt gibt.
Übrigens: Auch manche Verträge, wie etwa der fürs Fitnessstudio, lassen sich weiterverkaufen.
3. Haushalten-Tipp: Muss es das Auto sein?
Gerade bei kürzeren Strecken sollten Sparfüchse wenn möglich aufs Auto verzichten. Stattdessen zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren, ist nicht nur günstiger, es schont auch die Umwelt. Außerdem hilft es, gesund zu bleiben und einen klaren Kopf zu bekommen. Unvermeidbare Fahrten wie der tägliche Arbeitsweg lassen sich nicht selten in Fahrgemeinschaften organisieren.
Autofrei leben: Geht das ohne Nachteile?
Für manche naheliegend, für andere unvorstellbar – erfahren Sie hier, wann es wirklich Sinn ergibt auf das eigene Auto zu verzichten!
Außerdem macht es in Sachen Spritverbauch (und Stresslevel) einen großen Unterschied, ob Sie mit 200 oder 120 Stundenkilometer über die Autobahn brettern.
Spartipp No. 4: Essenspläne und Meal Prep
Essen ist zwar teuer, aber nichts essen ist auch keine Option. Wie wir essen, kann allerdings in der Finanzplanung einen großen Unterschied machen. Sie umgehen Heißhungerattacken im Supermarkt und Spontankäufe beim Dönerladen ums Eck, wenn Sie beim Einkauf etwas nach vorne planen und sich so vorbereitetes Essen mit in die Arbeit nehmen können. Meal Prepping ist hier das Stichwort - und das spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit und ist gesund! Das gilt im weitesten Sinne natürlich auch für den Coffee to go, der zwar (zumindest gefühlt) lebensrettend sein kann, aber deutlich günstiger - und wesentlich umweltfreundlicher - aus der heimischen Thermoskanne zu ersetzen ist.
Toller Nebeneffekt: Wer satt, voller guter Vorsätze und mit einer budgetfreundlichen Einkaufsliste einkaufen geht, schmeißt am Ende auch weniger Lebensmittel weg. Achten Sie dann noch darauf, dass Sie die Lebensmittel im Kühlschrank richtig lagern. So sind diese länger haltbar. Und: Leitungswasser kostet fast nichts und ist allemal gesünder als Zuckerbomben in Plastikflaschen.
Besser-haushalten-Tipp No. 5: Einkaufen nach Maß
Wir kommen nicht drumherum: Sparen heißt Verzicht. Doch nicht jeder Verzicht ist ein echter Verlust. Regelmäßiger Süßigkeiten-, Alkohol- und Tabakkonsum sind am Ende auch für den Geldbeutel schädlich. Doch auch ungezügelter Konsum in Sachen Technik oder Haushaltsdeko ist ungesund – zumindest für die Umwelt und die Menschen, die unter unwürdigen Produktionsbedingungen dafür schuften müssen.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, den neuen Fernseher auch noch auf Raten zu kaufen – lassen Sie es lieber gleich. "Jetzt kaufen, später bezahlen“-Optionen bergen die Gefahr, schnell Schulden anzuhäufen. Wie schon erwähnt, ist der Kauf gebrauchter Modelle eine gute Möglichkeit, nachhaltiger und sparsamer zu leben. Bei Technikprodukten kommt dafür zum Beispiel auch B-Ware in Betracht.
6. Tipp: Konsumfreie Tage, mindestens einmal im Monat
Erwarten wir jetzt schon zu viel von Ihnen? Nun, Sie wollten es doch wissen! Und nein: Wir wollen Ihnen nicht das letzte Stückchen Freude am Leben nehmen. Wie wäre es also mit der Idee, Konsumwünsche zumindest für kurze Zeitspannen aufzuschieben? So schwören einige auf gänzlich konsumfreie Tage. Vier Mal 24 Stunden, in denen kein Geld ausgegeben wird (abgesehen von Fixkosten natürlich) können die Kasse zum Ende des Monats deutlich entlasten. Das Mantra “Ich brauche das (jetzt) nicht” bringt Sie über diese “harten” Tage und kann sogar zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Denn je weniger wir horten, umso unbedeutender wird der Wunsch, permanent neue Dinge zu kaufen und anzuhäufen.
Mit der Zeit kann die Sparmaßnahme auf mehrere konsumfreie Tage oder ein “kostenloses Wochenende” ausgedehnt werden – und das Sparen wird plötzlich zur Gewohnheit.
Günstiger-leben-Tipp No. 7: Laufende Verträge und Abos überprüfen
Die meisten Telefon- oder Internetanbieter kommen erst dann mit richtig guten Angeboten um die Ecke, wenn Ihr Kunde oder Ihre Kundin Ihre Kündigungsabsichten kundtun. Das betrifft vor allem alte Verträge.
Auch bei anderen Verträgen und monatlichen Ausgaben, wie etwa dem gebührenpflichtigen Girokonto bei Ihrer Bank oder der ein oder anderen Versicherung, dürfen Sie gegebenenfalls nachjustieren.
Diese folgenden Policen sollen Sie aber unbedingt haben:
- Krankenversicherung
- private Haftpflichtversicherung
- Kfz-Versicherung (wenn Sie ein Auto besitzen)
- Hausrat- und gegebenenfalls eine Wohngebäudeversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- private Altersvorsorge
Beitragserhöhungen: Lieber wechseln oder bleiben?
Wenn die Tarife steigen, steckt nicht immer ein böser Wille dahinter. Wir zeigen, wann sich der Wechsel wirklich lohnt!
Vor allem ungenutzte Abos sollten Sparfüchse direkt kündigen. Wollen Sie nicht ganz verzichten, lohnt es sich doch auszuloten, welche Möglichkeiten es noch gibt, um Kosten zu reduzieren. Auch eine gute Idee: Testen Sie Konkurrenten Ihres Anbieters, die kostenlose Probeangebote haben.
Tipp No. 8: Energie sparen – die Basics
Im Idealfall wohnen Sie in einem energieautarken Haus oder einer Wohnung, die sich mit Solarzellen und Wärmepumpe mehr oder minder selbst mit Energie versorgt. Alle anderen kennen sicher die unzähligen Energiespartipps, die verhindern sollen, dass einem die Kosten für Heizung und Strom über den Kopf wachsen.
Nochmal also die absoluten Basics in aller Kürze:
- Heizung runter, Fenster dämmen, kürzer duschen
- mehrmaliges kurzes Stoßlüften am Tag
- keine großen Möbelstücke vor den Heizkörpern
- Waschmaschine und Spülmaschine nutzen und voll beladen, auf ECO- und nicht Kurzprogramm laufen lassen
- Energiesparlampen nutzen
- Geräte im Standby ausschalten
Tipp No. 9: Geld holen, das Ihnen zusteht
Immer dann, wenn (vor allem große) Unternehmen oder Banken sparen, geht der Schwarze Peter regelmäßig an die Kundinnen oder Kunden über.
Augen auf beim Auto-Kauf... auch rückwirkend!
So geschehen beispielsweise Dieselabgasskandale. Spätestens wenn Sie eine Rechtschutzversicherung haben, sollten Sie schnellstmöglich prüfen, ob Ihr Fahrzeug betroffen ist – und welcher Schadensersatz Ihnen zuseht. Das können ein paar Tausend Euro sein.
Sparen mit der Steuererklärung? Unbedingt!
Echte Sparfüchse sollten zudem niemals auf die Steuererklärung verzichten. Ganz im Gegenteil: Maximieren Sie Ihre Steuerrückerstattungen! Das geht selbst dann, wenn Sie gerade kein Einkommen haben. Denn dann können Sie möglicherweise einen steuerlichen Verlust geltend machen, der zu Ihren Gunsten verrechnet wird, sobald Sie wieder Steuern zahlen. Kurz: Das Einsparpotential ist enorm.
Ausgaben für Tickets bei Verspätung wiederholen
Auch Geld, das Ihnen zusteht, ist die Rückerstattung für ausgefallene und verspätete Flüge. Das klappt drei Jahre rückwirkend. Pro Flug und Passagier gibt es bis zu 600 Euro. Voraussetzung: Ihr Flug/Ihre Flüge sind aus der EU gestartet oder gelandet. In allen Fällen helfen entsprechende Online-Tools.
Sparen ja, aber nicht beim Gehalt!
Zurückkommend zu unserer Anfangsthese: Naheliegende Lösungen geraten manchmal aus dem Blick. Dazu gehört auch die klassische Gehaltsverhandlung! Sparen sollten Sie hier nur an falscher Bescheidenheit...
Spartipp No. 10: Kreative Alternativen finden
Hat der letzte Urlaub ein Riesenloch in Ihr Budget gerissen – und alleine deshalb ist Ihr Sparziel in weite Ferne gerückt? Dann ist das ein klares Zeichen, dass Sie kreativer werden dürfen. Ihre Kinder haben sicher nichts dagegen, statt ins schicke Wellnesshotel zum Camping zu fahren. Halten Sie also Augen und Ohren im Freundes- und Bekanntenkreis nach Sparmöglichkeiten offen, die Ihnen bis jetzt nicht in den Sinn gekommen sind! Dazu gehören neben Low Budget-Urlauben fantastische Low Budget-Rezepte oder weniger bekannte Sparangebote bei Freizeitaktivitäten und Co.
Schauen Sie sich auch gerne ab, wie andere Ihr Erspartes am besten verwalten.
Diese Spartipps haben sich bereits bewährt:
- Legen Sie bestenfalls einen fixen Betrag fest, den Sie sofort am Anfang des Monats auf ein gesondertes Konto einzahlen
- Achten Sie dabei auf die folgende Sparregel: Einnahmen minus Sparbetrag = Ausgaben (nicht: Einnahmen minus Ausgaben = Sparbetrag)
- Die 50-30-20-Regel hilft, Ausgaben zu kategorisieren und den Kontostand stets im Blick zu behalten. Teilen Sie dafür Ihr monatliches Nettogehalt in die drei Bereiche Fixkosten, Freizeit und Sparen ein – und versuche Sie das Verhältnis 50:30:20 zu erfüllen.
- Fange Sie am besten sofort an!