Nachhaltig umziehen: So geht’s umweltfreundlich in die neue Wohnung!

Die wenigsten von uns finden mit 18 Jahren (planlos und pleite) direkt und ohne Umwege ihre Traumwohnung. Vielmehr braucht es ein, zwei und manchmal sogar bis zu 17 Anläufe, bis man schließlich die eine Wohnung unter gefühlt Millionen findet, in der man sich dann endlich richtig zuhause fühlt. Und so ziehen pro Jahr durchschnittlich 8,4 Millionen Menschen in Deutschland um.

Die Folge: In deutschen Haushalten wird regelmäßig entrümpelt, was das Zeug hält. Unmengen von Umzugskartons verschimmeln danach in den Kellern. Und was einem lieb und teuer ist, wird in ordentlich Plastikfolie eingewickelt. Vielleicht sehen Sie sie auch schon inmitten des bevorstehenden Müllchaos, unter dem der geliebte Parkettboden der neuen Wohnung mit jedem ausgepackten Karton ein bisschen mehr verschwindet. Bis Sie letztlich hüfthoch in Papier- und Plastikmüll stehen.

Doch keine Sorge! Wir haben schon die Lösung parat. Gerade ein Umzug in Eigenregie (und vor allem -energie) ist die beste Voraussetzung, um den bevorstehenden Wohnortswechsel so grün, also umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. So lässt sich nicht nur das schlechte Gewissen umgehen, sondern im Idealfall auch Berge an Müll und Arbeit. Im Folgenden zeigen wir Ihnen nicht nur, wie ein nachhaltiger Umzug gelingt. Sondern auch, wie Sie bei Ihrer grünen Unternehmung „Umzug“ Geld sparen können.

Vor dem Umzug: Planung ist das halbe Umzugsleben

Schon klar, das Schönste an einem Umzug ist vermutlich der Tag, an dem er endlich vorbei ist. Deswegen drücken wir uns gerne vor der Planung – wird das Ganze doch sowieso wieder einmal in einem Chaos enden. Doch lassen Sie es sich direkt zu Anfang gesagt sein: Gerade wer nachhaltig umziehen will, sollte sich besser schnellstmöglich von „Ach, das wird schon irgendwie“-Gedanken verabschieden. Konkret bedeutet das: Sie können nicht früh genug mit der Planung des bevorstehenden Tapetenwechsels beginnen!

Nachhaltig ausmisten: So geht’s richtig!

Das Ausmisten vor einem Umzug ist ein Klassiker. Kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, dass sich so das Ausmaß der zu transportierenden Kisten und Kartons deutlich reduzieren dürfte. Vergessen Sie dabei jedoch nicht: Alles nicht mehr Benötigte (oder Gewollte) einfach achtlos auf den Müll zu werfen, ist nicht nur eine Geld- sondern vor allem auch Ressourcenverschwendung.

Vieles, was an Möbeln, Küchenzubehör und Kleidung nicht mit Ihnen umzieht, ist sicher noch in einem guten Zustand. Die Dinge lassen sich verschenken, spenden oder sogar noch zu dem ein oder anderen „Geldschein machen“.

Wie das gelingt, zeigen wir Ihnen jetzt:

  • Flohmarkt war gestern. Der Trend geht hin zu Kleinanzeigen-Portalen im Internet. Hier lassen sich nicht nur Möbel, sondern auch Dekoration, Gesellschaftsspiele & Co. ganz einfach verkaufen oder verschenken.
  • Auch, wenn Sie kurzen Prozess machen wollen, aber nicht wissen, wo der nächste Altkleidercontainer steht, hilft das Internet. Online-Portale wie fairwertung.de oder altkleiderspenden.de zeigen Ihnen, wo es bei Ihnen ums Eck Bedarf an Kleiderspenden gibt. Gebrauchtwarenhäuser oder karitative Einrichtungen sind die eine Möglichkeit.

Doch nachhaltig ausmisten geht auch noch auf herkömmliche Weise oder wie man heute sagen würde: oldschool. Mode aus den 80ern oder 90ern ist bei jungen Leuten gerade groß im Trend, das lilablassblaue Ballkleid, das sie wohl kaum noch tragen werden, könnte dem örtlichen Theaterverein eine Freude machen.

Übrig bleiben Gegenstände, die für einen zweiten Frühling einfach zu kaputt sind. Dann sollten Sie unbedingt auf eine korrekte Entsorgung achten. Melden Sie sie als Sperrmüll an oder bringen Sie sie direkt zum nahegelegenen Recyclinghof. Welche Regeln und Kosten für die Sperrmüllentsorgung in Ihrer Stadt oder Gemeinde gelten, erfahren Sie bei den örtlichen Behörden.

Einen nachhaltigen Haushalt nachhaltig versichern?

Das ist möglich – mit einer umweltschonenden und ökologischen Hausratversicherung. Schauen Sie einfach mal vorbei, welche Vorteile hier warten! 

Die Sache mit den Kartons und Verpackungsmaterialien beim nachhaltigen Umzug

Neue Umzugskartons aus dem Baumarkt zu kaufen, mag oft die naheliegendste und somit einfachste Lösung sein. Besonders nachhaltig ist sie nicht. Dass bei der Herstellung der braunen Kartons teils Recyclingpapier verwendet wird, macht die Ökobilanz nur ein Stückchen besser. Wir kommen nochmal zum Anfang dieses Textes: Wenn in Deutschland 8,5 Millionen Menschen im Jahr umziehen und durchschnittlich nur drei Kartons dafür benötigen würden, wären aktuell rund 25 Millionen Umzugskartons bereits im Umlauf. Deswegen heißt die Devise: Ausleihen statt neu kaufen. Sicherlich findet sich in den Abstellkammern und Kellern Ihrer Nachbarn und Freunde so mancher Umzugshelfer aus Pappe. Revanchieren Sie sich mit einer Einladung zum Kaffee in Ihrer neuen Bleibe.

Umweltfreundliches Verpackungsmaterial finden? Das geht!

Sollten jedoch auch Ihr liebreizendster Augenaufschlag und das langgeübteste Wimperklimpern nichts helfen, dürften Sie auf Portalen wie turtle-box.de und boxie24.com fündig werden. Hier kann man sich wiederverwendbare (und somit auch sehr stabile) Umzugskartons einfach für eine Woche mieten. Das Allerbeste: So sparen Sie nicht nur Ressourcen, sondern auch Geld! Denn 20 Kisten bekommt man hier schon ab 25 Euro.

Zuletzt gibt es von uns hinsichtlich der Umzugsvorbereitung noch diesen Tipp: Bereits einige Wochen vor dem Umzug können Sie damit beginnen, Verpackungen von Online-Bestellungen oder Geschenken und altes Zeitungspapier zu sammeln. Auch (alte) Decken, Handtücher und Schals eignen sich hervorragend zum Transport zerbrechlicher Gegenstände und als Ersatz für Luftpolsterfolie und sonstige Schutzmaterialien aus Kunststoff. Alles bruchsicher verstaut und bereit für den Transport? Super, dann kann der Spaß ja losgehen!

Während des Umzugs: Umweltfreundlich von A nach B

und gegen das ständige Hin- und Herfahren mit dem eigenen VW Polo. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern eben auch eine ganze Menge an ausgestoßenen Schadstoffen ein. Mittlerweile bieten einige Autovermietungen auch elektronische Transporter an, durch die Ihr CO2-Fußabdruck dann fast unsichtbar wird.

Achtung, dieser letzte Tipp richtet sich vor allem an die Studierenden unter unseren Lesern: Steht nur ein kleiner Umzug ins nächste WG-Zimmer bevor, kann es sich lohnen, Lattenrost und Schreibtisch einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln ans gewünschte Ziel zu befördern. Natürlich sollten Sie dabei nicht vergessen, ein Ticket für die ungewöhnlichen Beifahrer zu lösen. ;)

Gut zu wissen:

Wer braucht eine Hausratversicherung? Alles, was Sie zum Für und Wider wissen müssen, erklären wir!

Nach dem Umzug: Nachhaltig renovieren

Wenn Sie die Strapazen hinter sich gebracht haben und endlich in der neuen Wohnung angekommen sind, ist der Umzug für Sie vielleicht mental abgehakt. Wenn Sie bis hierhin all unsere Tipps zum nachhaltigen Umziehen befolgt haben, dürfen Sie sich gerne auf die Schulter klopfen: Sie haben bereits einiges für unsere Umwelt getan! Aber natürlich möchten wir Ihnen nicht vorenthalten, wie Sie nun noch eine Schippe drauflegen können.

Stehen in Ihrer alten oder neuen Wohnung noch Renovierungsarbeiten an, müssen Wände tapeziert und gestrichen sowie alte Löcher versiegelt werden, sollten Sie unbedingt darauf achten, umweltfreundliche Produkte zu kaufen. Hier gilt: Leicht gesagt UND getan, denn zu vielen Wandfarben, Lacken und Tapeten gibt es heute natürliche und ökologische Varianten. Ein weiterer Pluspunkt: Weniger Gerüche und chemische Dämpfe im neuen Zuhause.

Wem Ihnen nach einigen Tagen auffällt, dass Sie es beim Ausmisten vielleicht doch ein bisschen zu gut gemeint haben, wechseln Sie einfach die Seite und kaufen Einrichtung fürs neue Zuhause gebraucht. Es warten ganz sicher Einzelstücke mit wenigen Gebrauchsspuren auf Sie. Tipps und Anlaufstellen fürs nachhaltige Shopping haben wir Ihnen ja bereits oben verraten. Ganz wichtig: Lassen Sie sich beim Einrichten der neuen Wohnung oder des neuen Hauses ruhig etwas Zeit – Impulskäufe von heute sind nicht selten der Sperrmüll von morgen.