Ratgeber
Mopeds: Das sind die Vorteile der motorisierten Multitalente
Ob Moped, Roller oder Mofa: Kleinkrafträder sind für viele Jugendliche im Trend. Wir zeigen, was die Vorteile und Stärken des Mopeds sind.
Moped kaufen: Ja oder nein? Das sind die Vorteile!
Es ist Sommer, es herrscht gutes Wetter und die Leute strömen hinaus ins Freie. Neben vielen Fahrrädern sieht man aktuell auch zahlreiche Roller, E-Scooter, Mofas und Pedelecs durch die städtischen Viertel cruisen. Doch nicht nur das: Von Zeit zu Zeit düst auch ein gutes altes Moped mit einem jungen Mann am Lenker auf der Straße umher und erfreut durch seinen ungewohnten Retro-Anblick und seinen typischen Sound.
Die berühmten Kleinkrafträder sterben also einfach nicht aus. Und das, obwohl es einiges an Alternativen gibt und sie bereits seit den 50er Jahrein ein Begriff sind. Ob sich hinter den Mopeds vielleicht sogar ein neuer Sommertrend versteckt? Das kann gut sein, denn die Kleinkrafträder sind vor allem in Universitätsstädten gerne gesehen und auch immer häufiger genutzt.
Wer auch Vorreiter des kommenden Moped-Trends werden will und keine Lust mehr auf einen wackligen E-Roller oder ein teures E-Bike hat (aber mindestens den „kleinen“ Führerschein), dem geben wir daher einen kleinen Überblick über die moderne Form der mobilen städtischen Moped-Motorisierung. Wir zeigen, wo die Vorteile des motorisierten Multitalentes liegen und wie sie sich von anderen Kleinkrafträdern unterscheiden.
Was macht ein Moped im Vergleich zum Mofa aus?
Erst einmal ist ein Moped ein Kleinkraftrad, das manchmal auch im Scherz für die Bezeichnung eines Motorrads herhält. So weit, so klar. Zu Kleinkrafträdern zählen dabei nicht nur Mopeds, sondern zum Beispiel auch (Leicht-)Mofas oder Roller. Die allesamt mit einem Verbrennungsmotor ausgestatteten Allrounder trennen sich also in verschiedene Klassen und Bauweisen auf. Neben zweirädrigen Kleinkrafträdern gibt es sogar dreirädrige Varianten.
Während die Geschwindigkeit bei Mofas aber auf lediglich 25 km/h beschränkt ist, schaffen Mopeds immerhin 20 km/h mehr – einem kleinen verkehrsregelkonformen Kickdown steht auf freier Fläche somit nichts im Weg.
Der Hubraum ist bei Mopeds immer auf 50 ccm und 4 kW beschränkt. Letzteres sind immerhin vier Pferdestärken (PS), also die besagten maximalen urbanen 45 km/h. In größeren Städten braucht man auch selten mehr – wie der stockende Verkehr oder die zahlreichen 30er Zonen oft genug zeigen.
Mopeds haben meist einen Zweitakt-Verbrennungsmotor, der über ein Getriebe und eine Kette das Hinterrad antreibt. Dazu gibt es in der Regel zwei oder drei Gänge, mit denen der Fahrer nach Herzenslust schalten und walten kann.
Gut zu wissen: Wieso eigentlich "Moped"?
Das Wort „Moped“ ist ein Lehnwort aus dem Schwedischen. Das Kofferwort besteht aus den schwedischen Wörtern „motor“ und „pedaler“ und entsprang 1953 einem Preisausschreiben.
Das Moped: Viele Vorteile liegen auf der Hand
Mopeds bringen viele Vorteile. Vor allem für junge Menschen, die auch ohne Auto jederzeit mobil sein wollen. Gründe, weshalb sie seit Jahrzehnten so gut performen sind zum Beispiel, dass die Krafträder in der Anschaffung und im Unterhalt nicht nur vergleichsweise günstig, sondern auch sparsam im Spritverbrauch sind. Während ein neues E-Bike selten für unter 1.200 Euro im Handel zu haben ist, findet man im florierenden Moped-Handel auf Ebay-Kleinanzeigen funktionsbereite Motorfahrräder teils sogar zum halben Preis. Zwar gebraucht, aber dafür als schnittiger Oldtimer – und oft wirklich einmalig.
Wenn man daran denkt, wie nervenaufreibend und zeitintensiv die Parkplatzsuche mit dem Auto phasenweise in Großstädten ist, freut sich auch hier der flotte Mopedfahrer: Das Gefährt passt nämlich in jede Parklücke und sogar, falls der Hausmeister es erlaubt, über den Winter in den Fahrradkeller. Ist die Anbindung an den Nahverkehr schlecht oder man will diesen meiden, bilden Mopeds eine tolle, motorisierte Alternative. Das hilft dann nicht nur in städtischen Bezirken, sondern auch in ländlichen Gegenden schneller ans Ziel.
Es gibt sogar noch mehr Vorteile: Mit einem Moped kann man bereits ab einem Mindestalter von 15 Jahren munter durch die Gegend flitzen. Aktuell zumindest in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In allen anderen Bundesländern ist die erforderliche Fahrerlaubnis der Klasse AM mit dem 16. Lebensjahr machbar. Auf dem Weg zum Ausbildungsplatz oder zur Schule kann das ein wertvoller Benefit sein, vor allem wenn der öffentliche Nahverkehr ein Problem darstellt. Die Fahrzeuge sind also nicht nur für Studenten etwas, sondern auch für jüngere Auszubildende!
So sammelt man als Mopedfahrer schon als Jugendlicher wertvolle Fahrerfahrung und lernt, im öffentlichen Straßenverkehr auch mit gefährlichen Situationen (hoffentlich) gekonnt umzugehen. Das bringt alles Vorteile für den „richtigen“ Autoführerschein, der ja nur wenige Jahre später auch schon anstehen kann.
Gut zu wissen: Sicher ist sicher!
Für die Fahrt mit dem trendigen Fahrzeug gilt in Deutschland eine Helmpflicht. Dazu wird eine Mopedversicherung empfohlen. Besonders praktisch: Mit unfallfreien Moped-Jahren kann man dabei sogar den Schadenfreiheitsrabatt für die Autoversicherung erhöhen! Man startet also mit dem ersten Auto in einer günstigeren Einstufung. Toll, oder?
Was kostet ein Führerschein, um Moped zu fahren?
Schon seit 2013 gehört ein Mopedführerschein zur Führerscheinklasse AM. Gemacht werden kann er in der Regel in jeder Fahrschule. Mit dem bestandenen AM-Führerschein darf man Kraftfahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu maximal 45 Stundenkilometern fahren, also auch die Zweiräder. Und: Man besitzt damit auch den (kleinen) Rollerführerschein!
Die Kosten halten sich (im Vergleich zum Auto) ebenfalls in Grenzen. Pflichtunterricht gilt nur für die Theorie, das sind 12 Stunden von je 90 Minuten Länge. Dazu gibt es zwei Zusatzstunden, die sich um spezifisches Moped-Wissen drehen. Am Ende folgt noch eine 45-minütige theoretische Prüfung, bei der 30 Fragen vom Moped-Fahrschüler beantwortet werden müssen. Die Theorieprüfung lässt dabei insgesamt zehn Fehlerpunkte zu.
Für den praktischen Unterricht gibt es keine Vorgaben. Die Stundenanzahl bleibt dem Moped-Lehrling selbst überlassen: Wer sich fit für die Prüfung fühlt, kann antreten.
Auch wenn je nach Stadt, Region und Bundesland unterschiedliche Kosten anfallen, kann man am Ende davon ausgehen, dass der finanzielle Aufwand zwischen 550 und 800 Euro liegen wird.
Ob Moped, Roller oder Mofa: Schwarze Kennzeichen sind Pflicht!
Seit dem 1. März 2020 hat sich im Übrigen für Mofas, Mopeds und sogar E-Scooter im öffentlichen Raum etwas geändert: Ein schwarzes Versicherungskennzeichen für den Nachweis einer gültigen Mopedversicherung ist vorgeschrieben. Das Versicherungskennzeichen erhält man direkt von seiner Kfz-Versicherung. Also beispielsweise auch von uns. Wir meinen ja nur…
Ganz wichtig: Wer noch nicht umgerüstet hat, sollte das schnell tun. Denn wer immer noch die alte Plakette hat, fährt ohne Versicherungsschutz und macht sich sogar strafbar! Daneben braucht es für Mopeds grundsätzlich eine Betriebserlaubnis im öffentlichen Raum. Die schnellen Begleiter benötigen aber keine extra Zulassung.
Wer nicht weiß, wie sein Fahrzeug aktuell versichert ist, kann das sogar vom Bett aus über den digitalen Zentralnotruf der Autoversicherer herausfinden – es muss einfach nur die dreistellige Buchstabenkombination eingetippt werden und schon kommt die Auskunft.