Ratgeber
Betriebliche Altersvorsorge: Viel cooler als ihr Ruf?!
Klingt komisch, ist aber wirklich so: Die betriebliche Altersvorsorge kann echt was. Vorausgesetzt, man entscheidet sich für die individuell bestmögliche Form!
Die Betriebliche Altersvorsorge – für (fast) jeden ein gutes Investment
Absicherung gegen Altersarmut, saftige Steuer- und Sozialversicherungsersparnisse, vermögenswirksame Leistungen und satte Renditen – das alles ist mit der bAV möglich. Wer keine Lust darauf hat, dem Ersparten beim Schrumpfen zuzusehen, sucht derzeit fieberhaft nach Investitionsmöglichkeiten.
Während Kryptowährungen eher ein Glücksspiel und passende Immobilien oft rar sind, wird die betriebliche Altersvorsorge (bAV) immer interessanter. Immerhin gilt sie nicht nur als Absicherung gegen Altersarmut, sie belohnt auch mit spürbaren Steuer- und Sozialversicherungsersparnissen. Und: Viele Arbeitgeber beteiligen sich auch noch gerne und zahlen zum Beispiel über vermögenswirksame Leistungen mit in Ihre Kasse ein.
Klingt trotzdem eher langweilig? Dann sollten Sie unbedingt weiterlesen. Denn wir erklären, warum die Betriebliche Altersvorsorge dabei keineswegs "der Bausparer" der Zukunft ist. Dank der vielen Möglichkeiten ist in der bAV nämlich wirklich für jeden etwas dabei. Ganz im Ernst!
Viele Versicherungsformen, viele Fachbegriffe. Aber es lohnt sich.
Beginnen wir kurz mit ein paar wichtigen Grundlagen und Begriffsdefinitionen. Keine Sorge: Danach wird's gleich wieder spannender!
Beiträge zur bAV werden direkt vom Gehalt abgezogen und in Ihre Versicherung eingezahlt. Dabei sind Sie entweder selbst Versicherungsnehmer (private bAV). Oder man ist als Arbeitnehmer lediglich die versicherte Person. Dann ist der eigene Arbeitgeber (AG) der Versicherungsnehmer (Direktversicherung oder Unterstützungskasse).
Tritt der Versicherungsfall ein, beziehen Sie (oder im Todesfall Ihre Hinterbliebenen) die vereinbarten Leistungen. Bis zu rund 280 Euro, das sind vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung, wandern bei der Direktversicherung sozialabgabenfrei in Ihre betriebliche Altersvorsorge. Und Beträge bis zu rund 550 Euro sind auch noch steuerfrei.
Bei der Unterstützungskasse gibt es grundsätzlich keine Begrenzung der Zuwendung bezüglich Steuerersparnis. Und auch der AG-finanzierte Anteil fällt nicht unter die Sozialversicherungspflicht (Daher ist die bAV auch für Arbeitgeber attraktiv.)
4 Investment-Typen: Für jede(n) eine passende bAV
1. Typ: Der defensive bAV-Investor
Der defensive bAV-Investor sucht eine möglichst sichere Geldanlage ohne Risiko und Schwankungen. Der Nachteil: Kalkulierbar erhoffte oder überraschende Zugewinne auf die Investition gibt es sicher nicht.
Der defensive Investor setzt, wenn möglich, deshalb auf eine klassische arbeitgeberfinanzierte bAV. Bei der übernimmt die Firma festgelegte Beiträge zur späteren Rente allein. Sie sollten mit einem garantierten Satz verzinst werden.
Sind Sie ein defensiver Investor?
Sie sind tatsächlich als sehr vorsichtig bekannt und wittern ein Risiko in dem Umstand, dass Sie Ihre derzeitige Arbeitsstelle verlieren könnten? Nicht ganz zu Unrecht: Der Anspruch auf Betriebsrente für Mitarbeitende ist erst dann "unverfallbar", wenn sie mindestens drei Jahre im Unternehmen waren und beim Wechsel des Arbeitgebers 21 Jahre alt sind. Und nicht immer lassen sich bAV-Verträge zum neuen Arbeitgeber mitnehmen.
Vielleicht entscheiden Sie sich also gleich für eine private Direktversicherung – so kann die Versorgung unabhängig weitergeführt werden.
Die passende bAV: private Direktversicherung
Meist gilt jedoch: Zahlt der Arbeitgeber von sich aus eine Betriebsrente und sind die Beiträge vertraglich geregelt und fest verzinst – seien Sie ruhig defensiv und nehmen Sie das mit! Profitieren, ohne selbst einzuzahlen, das ist einfach ein unschlagbares Angebot. Und selbst im Fall einer Insolvenz Ihres Arbeitsgebers ist die spätere bAV-Rente sicher, weil sie vom Lebensversicherer oder dem Pensionssicherungsverein (PSV) übernommen wird. Die Rendite ist dafür überschaubar, meist liegt sie um die 3 Prozent.
Nicht vergessen: Einkommensteuer und Abgaben an die Kranken- und Pflegeversicherung aus der bAV werden fällig, wenn im Rentenalter monatlich mehr als 160 Euro aus der bAV fließen.
Sie wollen auch noch sicher sein, dass Sie auf einmal an Ihren Anspruch aus der bAV kommen? In manchen Fällen kann man sich das angesparte Guthaben zu Rentenbeginn auch auf einmal auszahlen lassen!
2. Der konservative bAV-Investor
Ein Hauch von Risiko ist für den konservativen Investor hinnehmbar. Dennoch mag er es am liebsten klassisch. Er setzt daher auf das arbeitnehmerfinanzierte Modell der bAV und das Recht von Arbeitnehmern, dass ihr Arbeitgeber einen Teil des Lohnes in eine BAV abführt (sogenannte Entgeltumwandlung). Wohlwissend, dass der Beitrag vom Arbeitgeber noch um die mindestens gesetzlich vorgeschriebenen 15 Prozent bezuschusst werden muss. Und nicht nur das: Ab 2022 müssen Arbeitgeber in vielen Fällen auch bereits bestehende Verträge bezuschussen.
Sind Sie ein konservativer Investor?
Der konservative Investor sucht das Gespräch mit dem Arbeitgeber, um herauszufinden, ob der Zuschuss nicht höher als ausfallen kann oder ob Sonderzahlungen zusätzlich in die bAV fließen können.
Dass nach der Entgeltumwandlung etwas weniger Nettogehalt bleibt, gleicht sich mit dem dank Steuerersparnis höheren Beitrag für die Altersvorsorge meist aus. Allerdings: Der konservative bAV-Sparer muss auf einen Teil seiner gesetzlichen Rente verzichten, da die Zahlungen in den bAV-Vertrag das Bruttogehalt und somit auch die Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung gemindert haben. Hier muss man manchmal also etwas rechnen.
Ein gutes Sicherheitsnetz ist auch für den konservativen bAV-Investor die Vorauszahlungsoption: Wenn Sie in der Rentenzeit einen größeren Geldbetrag benötigen, können Sie je nach Tarif und Anbieter die Vorauszahlung auf noch ausstehende garantierte Renten nutzen.
3. Der moderate bAV-Investor
Risiko gehört zum Leben dazu, so die Meinung des moderaten Investors. Neben bodenständigen Investments setzt dieser Typ auch auf Geldanlagen, die mehr abwerfen können - wenn alles gut läuft.
Hier bietet sich zum Beispiel die Fonds-Rente bAV Invest an, eine fondsgebundene Rentenversicherung, die speziell für die betriebliche Altersversorgung konzipiert wurde. Ihr Ziel: Höhere Versorgungen zum Beispiel für leitende Angestellte oder Gesellschafter-Geschäftsführer. Eine Mindestrente ist über das Sicherungsvermögen der Unterstützungskasse beziehungsweise den Direktversicherer garantiert. Ein anderer Teil der Beiträge allerdings wird in Fondsanlage investiert. Damit können Sie von den Ertragschancen der Kapitalmärkte profitieren!
Auch spannend: Pangaea Life bAV Invest. Diese fondsgebundene Rentenversicherung kombiniert die Sicherheiten einer klassischen wertbeständigen Anlage mit klimafreundlicher Rendite durch die Anlage in unsere Spezialfonds Pangaea Life Blue Energy und Pangaea Life Blue Living.
4. Der risikoaffine bAV-Investor
Hier ist jemand, der weiß (oder hofft): Je höher das Risiko, umso höhere auch die Chancen auf echte Gewinne!
Risikoaffine bAV-Investoren schließen baV-Verträge bisweilen per Direktzusage mit dem Arbeitgeber ab, bei dem sie angestellt sind. Investitionen, die die Firma mit dem Geld tätigt, sollen dabei möglichst gewinnbringend sein. Mit solch internen Durchführungswegen lässt es sich theoretisch auch so weit pokern, dass auf eine Mindestverzinsung zugunsten erhoffter Gewinne in Gänze verzichtet wird. Ratsam ist das aber eher nicht.
Haben Sie sich nicht wirklich (nur) in einem der vier "üblichen" Investmenttypen wiedererkannt? das ist nicht wirklich verwunderlich. Denn die meisten Menschen sind eher sogenannte Mischtypen. Sie sehen aber: In der bAV ist wirklich für jede(n) was dabei!