Ratgeber
Mit dem Kleinkind am Strand: Ultimative Checkliste für junge Eltern
Im Sommer zieht es viele junge Familien an den Strand oder an Badeseen. Was Sie bei einem Tagesausflug mit einem Kleinkind beachten müssen, verraten wir Ihnen.
Der erste Urlaub am Strand mit dem Kleinkind: Das ist wichtig!
Sonne, Strand, Sonnenschein: Wenn der Himmel einfach nur blau ist und die Temperaturen die 30-Grad-Marke knacken, bietet sich auch für junge Familien die beste Gelegenheit, einen kleinen Ausflug mit dem Baby an den hiesigen See zu machen – oder im gemeinsamen Familienurlaub zusammen an den Meeresstrand zu gehen.
Wer ältere Kinder hat, geht zwar immer noch verantwortungsvoll und bedacht zum Baden, aber auch mit einigen beruhigenden Erfahrungswerten im Gepäck. Es ist ja nicht das erste Mal, dass es an fremde oder heimische Ufer geht.
Damit aber auch der erste familiäre Abstecher an den Badesee oder der Urlaub am Meer für frischgebackene Eltern ein Erfolg wird, haben wir die besten Tipps für Sie gesammelt. Ein Strandtag soll schließlich nicht nur dem Baby oder Kleinkind Freude und Abwechslung bringen, sondern auch Mama und Papa glücklich machen.
Welche nass-erfrischenden Ziele eignen sich für Babys und Kleinkinder?
In den ersten vier Monaten nach der Geburt wird vermutlich an Urlaub nicht zu denken sein. Bei den meisten Babys steht hier von Zeit zu Zeit ein lautes Schreien im Vordergrund und für die Eltern heißt es erstmal, sich an das Wickeln und die neue Situation zu gewöhnen. Eine gewisse Routine und ein Kennenlernen sollten sich also erst einspielen, bevor es in neue Gefilde geht.
Aus ärztlicher Sicht steht danach einem Urlaub mit dem Baby in der Regel wenig im Weg – sofern es gut um die Gesundheit des kleinen Erdenbürgers steht. Dessen Wohlbefinden lassen Sie am besten vor der Planung oder dem Urlaub von einem Kinderarzt ausführlich checken!
Doch vorneweg: Auch danach ist nicht jedes Ziel unbedingt geeignet. Werden die Temperaturen an den Reisezielen aus mitteleuropäischer Sicht eher hoch, sollten Sie mit Ihrem Kleinkind auf einen Urlaub in der Region verzichten. Da die Sonne auch am Mittelmeer sehr brennen kann und Temperaturen um die 40 Grad keine Seltenheit sind, sollten Sie auch hier vorsichtig sein. Sehr hohe Temperaturen sind besonders für Säuglinge belastend. Einer intensiven Sonneneinstrahlung sollten sie ebenfalls nicht ausgesetzt werden – selbst bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen. Die erfahren Sie gleich bei unseren Beach-Hacks!
Im Hinterkopf sollten Sie als Eltern zudem immer die medizinische Versorgung an der Urlaubs-Destination haben. Die sollte mit europäischen Standards konkurrieren können, gleiches gilt für die hygienischen Verhältnisse. Geht es an eine Küste im fernen Ausland, sollten Sie zudem eines nicht vergessen: Bereits mit dem ersten Lebensjahr braucht auch ein Baby einen Reisepass mit Foto!
Selbst wenn wir jetzt von einigen Zielen eher abgeraten haben, bleiben dennoch jede Menge übrig: Neben einigen Stränden am Mittelmeer wie denen auf Mallorca (viele sind familientauglich!), auch die Nord- und Ostsee oder natürlich zahlreiche Seen: Etwa der Gardasee, der Comersee, der Wörthersee, der Bodensee oder die unzähligen Seen in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern.
Auch der Plattensee am Balaton kann sich eignen, fällt der doch nur sehr flach ins Wasser ab. Das ist für viele kleine Kinder ideal zum Planschen! Rund um die eigenen vier Wände gibt es dazu noch jede Menge Baggerseen, die auch zu einem spontanen Ausflug einladen können.
Am See oder Strand: Checkliste für das Baby und die Familie
Gemütlich am See oder am sandigen Meer? Beides hat seine Vor- und Nachteile und hängt natürlich auch vom Alter des Kleinkinds ab. Doch für gewöhnlich spielen schon Babys gerne mit Sand, bauen fleißig Burgen oder „backen“ schmackhaften Sandkuchen. Die Möglichkeit gibt es sicherlich nicht an jedem See, auch wenn inzwischen viele einen künstlichen Sandstrand angelegt haben.
Dafür ist ein Badesee in der Regel quallenfrei und durch das salzfreie Wasser brennt es weniger in den neugierigen Kinder-Augen. Ist das Ufer seicht und gibt es keine Wellen, können die Kleinsten zudem besser spielen. Wichtig ist aber immer, vor allem für Ihr Baby, dass die Wasserqualität gut ist. Denn wird Wasser verschluckt, reagieren Kleinkinder meist deutlich empfindlicher als ein Ausgewachsener. Und auch das Immunsystem ist natürlich noch nicht wirklich ausgeprägt.
Zur Auswahl des optimalen Badesees sollten Sie deshalb auf folgende Kriterien achten, die als Richtwert für einen nicht so tollen Abstecher dienen können:
- Ein guter erster Test: Stehen Sie knietief im Wasser, sollten Sie Ihre Beine noch sehen. Ist das Wasser zu trüb, sollten Sie und Ihr Kind auf ein Vollbad oder das Planschen lieber verzichten.
- Bei Algenbefall besser nicht ins Wasser. Auch zu viel Schaum auf dem Wasser ist kein gutes Zeichen.
- Riecht es faul, dann ist im Wasser auch etwas faul. Denn das ist ein Anzeichen für eine bakterielle Zersetzung – und das kann für Kleinkinder ein Gesundheitsrisiko sein.
- Gehen Sie besser nach einem Regenschauer nicht direkt ins Wasser. Denn mit dem kühlenden Nass von oben werden oft auch Umweltgifte oder Dünger in den See gespült, die dann erstmal absinken sollten.
- Viele Wasservögel wie Enten sind ein schlechtes Zeichen: Kotgefahr im Wasser droht!
Für den Strand und das Meer gelten zudem, insbesondere mit Babys, folgende Punkte:
- Informieren oder schauen Sie vor allem bei einsamen Stränden, ob ein Kanalisationsrohr in der Nähe des Badeplatzes ist. Wenn ja: Nichts wie weg!
- Meiden Sie hafennahe Strände: Von Fäkalien bis zu Ölresten kann hier viel Schädliches für ein Baby drohen.
- Umso mehr Menschen, desto schlechter oft die Hygiene: Räumen Sie Rund um Ihren Platz daher erstmal alle ekligen Zigarettenstummel, Scherben und Plastikdeckel bei Seite und schauen Sie, ob weiterer Müll im Umfeld liegt. Nicht, dass Ihr Baby so etwas in die Finger oder den Mund bekommt. Sie können bei der Kontrolle auch gerne ein wenig graben: Oft versteckt sich auch tiefer im Sand Unrat.
Am Badesee oder am Strand: Wichtige Tipps mit dem Kleinkind
Damit der Trip nun auch wirklich erquicklich wird, haben wir einige gute Tipps für Sie gesammelt! So steht einem Ausflug samt Kleinkind und Kegel nichts mehr im Weg.
Beach-Hack #1: Grelle Schwimmflügel machen Kleinkinder sichtbarer!
Schwimmflügel sind ein absolutes Must-have. Das muss nicht gesagt werden, selbst wenn Sie jede Minute neben Ihrem Kind stehen. Nehmen Sie die also nie ab, denn viele Kleinkinder sind agile und abenteuerfreundliche Krabbler – und der Aktionsradius am Strand ist oft deutlich größer als erwartet.
Superpraktisch: Die Schwimmärmel erledigen nicht nur zuverlässig die Aufgabe, ein Kind über Wasser zu halten. Sie machen es auch sichtbarer. Haben Sie aus Versehen kurz den Überblick verloren und sehen nur noch Wasser oder Sand, Menschen und Handtücher, fallen grelle Oberarmschwimmhilfen schneller auf.
Beach-Hack #2: Wie lange darf mein Baby ins Wasser?
Wenn die Wellen sanft sind, wird es Ihr Kind vermutlich lieben, auf dem elterlichen Arm ins Wasser zu gehen. Lassen Sie Ihr Kind aber am besten nicht länger als 20 Minuten im Wasser spielen – danach sollten Sie es abtrocknen und in ein warmes Handtuch legen. Selbst wenn es heiß ist. Denn umso kleiner ihr Kind, desto schneller kühlt es aus – und Wasser am Meer oder im See hat nur selten um die 32 Grad empfohlene Wassertemperatur. Es ist meist deutlich frischer!
Beach-Hack #3: Weniger Sonne ist mehr. Der richtige Sonnenschutz muss sein!
Babys vertragen in den ersten Monaten noch nicht so viel Sonnenstrahlung. Pralle Sonne muss daher gemieden werden. Der Zellschutz bei Kindern ist noch schwächer, dazu werden Babys nicht braun, da sie kaum Melanin bilden. Babyhaut trocknet zudem schneller aus, da sie nur wenig Talg bildet.
Ein schattiger Ort ist darum immer ein guter Ort für Kleinkinder. Ein UV-dichter Sonnenschutz sollte ebenfalls immer aufgebaut sein. Eine Strandmuschel und ein Sonnenschirm etwa. Selbst im Schatten gilt dabei: Meiden Sie mit Ihrem Kleinkind sengende Mittagshitze. Zwischen 12 und 15 Uhr sollten Sie überhaupt nicht baden oder an den Strand gehen. Das könnte ansonsten den Kreislauf des Kindes zu sehr belasten.
Auch unter einer Strandmuschel muss das Kind mit Sonnenschutzspray (hoher Schutzfaktor, am besten Faktor 50) regelmäßig eingecremt werden. Einen Sonnenbrand kann es sich nämlich sogar im Schatten holen. Auch Sonnenhüte, T-Shirts und Sonnenbrille sind darum ein Muss und gehören immer eingepackt. Doch nicht nur die Haut, sondern auch die Baby-Augen sind empfindlich. Eine UV-undurchlässige Sonnenbrille gehört deshalb ebenfalls auf die Kindernase.
Gut zu wissen:
Sonnencreme braucht etwa 20 bis 30 Minuten, um die Schutzwirkung entfalten zu können. Cremen Sie Ihr Baby daher schon vor dem Strandbesuch ein. Und cremen Sie regelmäßig nach!
Beach-Hack #4: Schuhe für die Kleinsten!
Um die Füße des Kindes zu schützen, sollten Kleinkinder immer Sandalen am Strand tragen: Nicht nur Scherben, sondern auch kantiges Treibholz am Strand oder scharfe Gräser können sonst für unschöne Schnittverletzungen führen. Sand kann zudem sehr heiß werden und sogar zu Verbrennungen an den Fußsohlen sorgen.
Beach-Hack #5: Immer an bewachte, öffentliche Ufer oder Strände!
Mit den Kindern ist es an bewachten Strandabschnitten immer am Sichersten. Wird ein Strand kontrolliert, besteht in der Regel die Sicherheit, dass die Strömung nicht zu stark ist und keine Gefahr durch Treibsand besteht. Außerdem sind dann oft auch geschulte Rettungskräfte in der Nähe, der Sand ist sauberer und die Wasserqualität meist kontrolliert.
Beach-Hack #6: Trinken nicht vergessen!
Ihr Kind muss bei Hitze immer viel trinken! Je nach Alter kann neben Muttermilch auch ungesüßter Tee ein Austrocknen verhindern. Eine kühle Tasche mit kleinen Snacks und gekühlten Getränken macht sich darum immer gut.
Beach-Hack #7: Lieber mit oder ohne Kinderwagen?
Ganz klar, lieber ohne! Denn einen Kinderwagen können Sie am Strand ohnehin nicht richtig schieben. Zudem sind die auch ein beliebtes Diebesgut. Wachsame Augen braucht man schon für das liebe, glücklich spielende Kind. Lassen Sie einen Buggy darum am besten zu Hause. Unser Tipp: Ein Tragetuch ist nicht nur für die Eltern-Kind-Bindung besser, sondern auch praktikabler für den sandigen Strand.