Ratgeber
Geldanlage bei Inflation: Finanztipps für junge Anleger
Berufsanfänger und Co. müssen jeden Cent hart verdienen. Lesen Sie hier, was Sie tun können, damit Ihr Geld nicht „entwertet" wird!
Wie schützen Anleger auch "kleines" Kapital vor der Inflation?
Wer an den Begriff Inflation denkt, sieht im Geiste vielleicht zunächst einmal etwas dahinschwinden – nämlich das eigene Geld. Richtig ist aber, dass Inflation im Wortsinn “aufblähen” heißt, angelehnt an den lateinischen Begriff “inflatio”. Der Grund: Nicht das Geld wird bei einer Inflation “weniger”, sondern alles wird teurer: Das, was wir täglich einkaufen, verbrauchen, nutzen.
Das wäre alles halb so wild, würden Löhne und Gehälter ebenfalls und in gleichem Maße steigen. Aktuell sieht es aber anders aus: 2020 sanken die Bruttolöhne in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent. Wohingegen allein im November 2021 die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,2 Prozent gestiegen sind!
Das Ergebnis: Wenn Sie etwas Geld auf der Seite haben, bekommen Sie dafür aktuell weniger als früher, es ist weniger wert. Und Sie dürfen sich zusätzlich mit der (leider nicht ganz abwegigen) Angst herumschlagen, dass es irgendwann für das, was Sie mit dem Notgroschen geplant haben, nicht reichen könnte.
Was kann man also tun, um die Abwärtsspirale Ihres Sparguthabens dank Inflation zu stoppen?
Was Sparer über "Geldanlage und Investieren" wissen sollten
In diesem Text soll es vorrangig darum gehen, wie Sie Ihr erstes (eigenes) Sparguthaben vor der Inflation schützen. Denn die meisten, die schon lange Geld auf die Seite legen (können), werden es kaum lediglich auf dem Girokonto oder dem Sparbuch geparkt haben. Wer erst seit kurzer Zeit mehr verdient als er ausgibt – also zum Beispiel als Berufsanfänger oder Berufsanfängerin – wird hier dagegen die ersten und wichtigsten Antworten finden auf die Frage: Wohin denn nun mit meinem gesparten Geld?
Dass es auf einem Sparbuch oder dem Girokonto eben nicht gut aufgehoben ist, dürfte fast allen klar geworden sein: Statt Zinsen auf das Guthaben zu bekommen, muss man Gebühren dafür zahlen, dass es auf der Bank liegt. Wer sich also über diesen Weg zum Beispiel eine Altersvorsorge aufbauen will, kämpft absehbar gegen Windmühlen.
Experten raten zum Beispiel dazu, sich einen ETF-Sparplan ("Exchange Traded Funds", auf Deutsch "börsengehandelte Indexfonds") zurechtzulegen. Denn dafür braucht es praktischerweise kein großes Kapital. Und gerade junge Menschen haben beim Kapitalaufbau über den internationalen Aktienmarkt einen Vorteil: Sie können ihr Geld noch über Jahrzehnte anlegen und sind akuten Kursschwankungen so weitaus weniger ausgeliefert als ältere Sparwillige.
Daher unser erster Tipp: Fangen Sie so früh wie möglich an, sich über langfristige ETF-Sparpläne zu informieren und beginnen Sie dann, auf diesem Weg Geld auf die Seite zu legen.
Anlegen mit einer sicheren Rendite – was bedeutet das?
Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach: Der Zuwachs der Geldanlage, also Ihres Sparguthabens, muss über die Zeit betrachtet oberhalb der Inflationsrate liegen – sonst wird das Ersparte eben nicht mehr, sondern weniger (wert). Niedrige Bankzinsen, Strafzinsen oder hohe Bankgebühren bringen also unweigerlich in die genannte Abwärtsspirale.
Wer dagegen in Aktien oder Fonds investiert, kann (!) es jedoch schaffen und genug hohe Erträge erwirtschaften, um zumindest keine Werte zu verlieren. Denn wenn Sie Aktien kaufen, werden Sie quasi zum Miteigentümer an einem Unternehmen – und verdienen am Gewinn mit. Vorausgesetzt, es läuft. Und hier liegt das Problem einzelner oder sehr ähnlicher Aktienpakete.
Investieren in Aktien, Fondsparpläne und ETF: Welche Geldanlage für welche Sparer?
Wer sein Geld sichern will, aber keinesfalls Aktienprofi ist, für den sind Fondssparpläne daher ideal. Als Anleger oder Anlegerin zahlen Sie regelmäßige Beträge, in vielen Fällen ab 25 Euro aufwärts, in einen so genannten Investmentfonds ein, in dem verschiedene Wertpapiere gebündelt sind. Profis haben die Auswahl zusammengestellt und pflegen sie.
So genannte “Exchange Traded Funds”(ETF), bilden dagegen ganze Börsenindizes ab, also die gemeinsame Entwicklung eben jener unterschiedlichen Wertpapiere. Übrigens: Der DAX ist der bekannteste deutsche Börsenindex. Er beinhaltet die 40 wichtigsten deutschen Aktien mit dem höchsten Börsenumsatz.
Der Vorteil: Börsenindizes müssen nicht aktiv gemanagt werden - und man muss keine hohen Gebühren für Börsenmakler und Co. zahlen. Dennoch ist die Auswahl an ETFs riesig: Allein für deutsche Anlegerinnen und Anleger gibt es mehrere Hundert Indizes. Doch dadurch, dass mehrere Unternehmen in einem Paket zusammengefasst sind, können Wertschwankungen der Aktien als Folge von (erwarteten) Gewinnen oder Verlusten der Aktienunternehmen ausgeglichen werden. Wenn also die Aktien eines Unternehmens im ETF fallen, steigen dafür vielleicht die eines anderen Unternehmens im Fond.
Bitte nicht vergessen: Als Anleger sollte man auch bei ETFs generell bereit sein, Wertschwankungen hinzunehmen und nicht gleich in Panik verfallen, wenn es mal abwärts gehen sollte. Je höher die Wellen, umso größer ist zwar Risiko, aber umso mehr Gewinn ist auch prinzipiell drin. Schließelch bekommt man keine Garantie für Ausschüttungen oder auch nur, dass die Aktien nicht an Wert verlieren: Denn eine Berechnung der möglichen Rendite bezieht sich natürlich immer auf die Vergangenheit.
Experten raten dennoch, einen Blick auf die Historie der jeweiligen ETFs zu werfen – und jene größeren mit bisher beständigen Ausschüttungen und geringen Gebühren zu bevorzugen.
Nachhaltige Fonds: Die ethische Alternative!
Sie haben nach Bankenskandalen und Co. das Gefühl, kein kleines Rädchen in einem unethischen Finanzsystem sein zu wollen? Dann setzen Sie auf nachhaltige Fonds!
Auch die Bayerische bietet mit “Pangaea Life” Produkte an, die den Wunsch nach persönlicher Absicherung und Vorsorge mit Nachhaltigkeit verbinden. Über den Pangaea Life Fonds fließt das Geld aus Ihren Policen zu 100 % in nachhaltige Projekte wie erneuerbare Energien oder Energieeffizienz.
Alternativen zur Geldanlage mit Sparbuch, Aktien oder ETF: Wie sehr lohnen sich Gold, Kryptos oder Immobilien für junge Anleger?
Gold, Kunst oder Immobilien gelten auch heute noch gemeinhin als inflationssichere Geldanlagen. Die Frage ist nur: Haben sie diesen Ruf auch wirklich verdient?
Immobilien sind auch in der Inflation eine sichere Geldanlage mit hohen Zinsen für jeden, oder?
Ja, im Grunde schon. Doch: Für Kleinanleger sind aber gerade Immobilien meist kein praktikables Investment. Denn sie sind sehr teuer – übrigens auch, was Gebühren und Co. angeht. Bei einer Immobilie reicht das von den Maklergebühren über die Grunderwerbssteuer bis hin zu Grunderwerbsteuer.
In Gold investieren bietet einen besonders hohen Inflationsschutz, richtig?
Leider nein. Trotzdem hat Gold den Ruf einer beständigen und sicheren Geldanlage. Kein Wunder: Denn gerade die Entwicklung des Goldpreises in den letzten Jahren scheint diesem Image recht zu geben. Die mittel- bis langfristigen Wertschwankungen, denen sich das begehrte Edelmetall allerdings tatsächlich gegenüber sieht, sind deutlich heftiger als es die meisten Investment-Laien erwarten würden. So schwankte der Goldpreis in den letzten 20 Jahren zwischen rund 300 und 1750 Euro!
Trotzdem haben diese Anlagen auch ihre Vorteile. Denn mit Kunstwerken, Gold oder einer Eigentumswohnung haben Sie zumindest etwas “in der Hand”.
Die Rendite bei Kryptowährungen schlägt Aktien und ETFs um Längen... oder doch nicht?
Traumhaften Kurssteigerungen von Kryptowährungen zeigen vor allem eines: In Bitcoins und andere Cyberwährungen zu investieren ist äußerst spekulativ. Wer sein Sparguthaben tatsächlich für den Notfall oder die Altersvorsorge unbedingt braucht, sollte es daher lieber so anlegen, dass die Anlage ein Mindestmaß an Verlässlichkeit bietet. Und allem Hype zum Trotz: Das bieten Krypto-Investments mal so gar nicht!
Die Altersvorsorge mit Versicherungen ist nur was für alte Anleger, die Geld verbrennen wollen?
Zugegeben, im Vergleich zu einigen der anderen Anlageformen wirken Versicherungen vielleicht ein wenig „altbacken“. Trotzdem gilt: Die betriebliche und private Altersvorsorge über Versicherungen bleibt wichtig und richtig! Denn leider ist schon heute klar, dass von der gesetzlichen Rente wohl nur die Wenigsten im Alter leben können werden. Die private Altersvorsorge mit modernen Versicherungsprodukten, die sich an die veränderten Bedingungen angepasst haben, bildet deshalb auch heute noch ein sicheres Standbein für einen finanziell unabhängigen Lebensabend.
Klingt vielleicht nicht sonderlich spannend, lohnt sich aber allemal: Nachhaltige Altersvorsorge? So geht's!
5 konkrete Tipps, um das Sparguthaben vor der Inflation zu schützen:
- Legen Sie Ihr Geld an – möglichst früh, breit gestreut und über verschiedene Laufzeiten.
- Für was muss Ihr Sparguthaben reichen? Machen Sie sich darüber Gedanken und suchen Sie das Gespräch mit Expertinnen und Experten, um die geeigneten Anlageformen zu finden.
- Planen Sie typische Lebensrisiken ein!
- Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Investition noch Ihren Zielen und den (volks-)wirtschaftlichen Umständen und Möglichkeiten entspricht.
- Vorsicht bei zu hohen Zinsversprechen!