Wann lohnt es sich, nur ein saisonal gültiges Kfz-Kennzeichen zu beantragen?

Wenn im Herbst die Temperaturen langsam wieder unter 20 Grad fallen, suchen nicht nur einige Wildtiere ein gemütliches Plätzchen für den Winterschlaf. Auch Motorradfahrer:innen, Oldtimer-Fans und Cabrio-Liebhaber versuchen, ihr Fahrzeug mit Saisonkennzeichen möglichst gut auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Wer’s zum ersten Mal macht, dem sei Vorsicht ein Gebot. Denn: Wer Cabrio oder Motorrad ein halbes Jahr in der Garage lassen will, muss an mehr denken als an sauberen Lack und den richtigen Reifendruck!

Doch keine Sorge: Sie müssen kein Kfz-Profi sein, um alles richtig zu machen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Fahrzeug so einwintern, dass Sie sich jetzt schon auf den nächsten Frühling oder Sommer freuen dürfen. Außerdem verraten wir, wie Sie mit Saisonkennzeichen richtig sparen können.
 

Richtig Geld sparen mit dem Saisonkennzeichen

Wer sein Fahrzeug nicht das ganze Jahr über braucht, hat mehrere Möglichkeiten: Für eine vorübergehende Stilllegung müssten Sie jedoch nicht nur zweimal im Jahr zur Zulassungsstelle. Auch zusätzliche Gebühren fallen an. Die bessere (und beliebtere) Variante ist deshalb das Saisonkennzeichen. Damit legen Sie nämlich einmal fest, für welchen Zeitraum Ihr Fahrzeug zugelassen ist. Und sparen Zeit und Geld. Steuern und Versicherungskosten fallen nur für die angemeldete Saison an. Und das beste: Auch mit dem Saisonkennzeichen können Sie durch jedes unfallfreie Jahr Ihre Schadenfreiheitsklasse in Haftpflicht- oder Vollkaskoversicherung verbessern. Und damit weniger Beiträge zahlen. Dafür müssen Sie Ihr Fahrzeug jedoch mindestens sechs Monate jährlich nutzen.

Bei all den Einsparungen dürfen Sie aber mit einem Saisonkennzeichen zwei Dinge nicht vergessen:

  • Das Fahrzeug muss auf Privatgrund abgestellt werden: Außerhalb der Saison ist Ihr Kfz nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Dementsprechend dürfen Sie es auch nicht im öffentlichen Raum abstellen.
  • Versicherung lohnen auch außerhalb der Saison: Klar – Unfallschäden im Straßenverkehr sind für die Zeit der Winterpause nicht versichert. Aber gut zu wissen: Mit der richtigen Voll- und Teilkasko ist Ihr Fahrzeug stets gegen Diebstahl, Vandalismus und Marderbisse sowie Schäden durch Sturm, Blitz und Hagel abgesichert.

Saison-Fahrzeuge: Motorrad, Cabrio & Co. winterfest machen

Sie wissen zwar nun, wie Sie mit einem Saisonkennzeichen richtig sparen können. Die Mission „Einwintern“ hat das aber nicht wirklich weitergebracht. Das holen wir natürlich gleich nach. Ein wichtiger Punkt vorweg: Spezielle Hinweise des Herstellers für eine adäquate Wartung und Pflege sollten Sie definitiv beachten.

Kfz-Stellplatz zum Einwintern

… für's Zweirad

Optimal für Ihr Motorrad, den Roller und E-Scooter sind trockene, gut belüftete und nicht zu warme Kellerräume oder Garagen. Das können Sie Ihrem Zweirad bieten? Sehr gut, dann bedecken Sie es noch mit einer luftdurchlässigen Decke und fertig ist das Winterquartier.

Ansonsten muss ein gemieteter Stellplatz her. Das geht entweder bei privaten Anbietern oder auch bei speziellen Firmen, bei denen häufig noch Pflegeprogramme inklusive sind.

Mieten ist Ihnen zu teuer? Kein Problem, es geht auch an der frischen Luft. Hier müssen Sie die Maschine jedoch mit einer wasserdichten, undurchsichtigen Plane abdecken. Diese sollte bis zum Boden reichen. Außerdem gilt: Öfter mal an trockenen Tagen die Plane abnehmen und durchlüften. Auch sollten Sie die vorwinterlichen Rostschutzmaßnahmen hier intensiver durchführen. Heißt konkret: Rostanfällige Teile mit Konservierungsmittel, blankes Metall mit einem ölgetränkten Lappen und Gummiteile mit Pflegemittel behandeln.  Besonders beschädigte Stellen in der Lackierung des Stahlrahmens sind rostanfällig. Diese sollten Sie deshalb unbedingt reinigen und mit Grundierung und neuem Lack fit für den Winter machen.

… für’s Auto

Die optimale Garage für vierrädrige Fahrzeuge: Ebenfalls klimatisiert, kühl und durchlüftet. Ein absolutes No-Go sind feuchte Räume. Wer ein altes Modell besitzt und auf Nummer sicher gehen will, kann sich auch einen elektrischen Luftentfeuchter zulegen.

Reinigung und Pflege für Ihr Saisonfahrzeug

… für’s Zweirad

Für den Winterschlaf sollte Ihr Zweirad vor allem sauber und trocken sein. Und zwar auch an den sonst gerne vernachlässigten schwer erreichbaren Stellen. Zur Pflege von lackierten Flächen, Chrom- und Plastikteilen sowie der Sitzbank eignen sich auffrischende oder konservierende Pflegetinkturen. Überprüfen Sie Ihre Maschine auf Kettenfett-Spuren an Motor oder Schwinge. Und reinigen Sie diese mit einem Kettenreiniger. Auch etwaige Steinchen im Verkleidungsbug sollten Sie vor dem Winter entfernen. Für den Auspuff gibt es natürlich spezielle Auspuffreiniger. Vor diesen aggressiven Mitteln ist jedoch Vorsicht geboten: Handschuhe und Schutzbrille sind beim Reinigen Pflicht!

Der letzte Schritt: An Armaturen, Schaltern und Hebeln alte Schmierstoffe entfernen und ersetzen. Bei Rostansätzen oder lockeren Hebeln unbedingt betroffene Teile erneuern. Ihre Sicherheit geht schließlich vor!

… für’s Auto

Auch die sollten blitzeblank überwintern. Hierfür heißt es für Sie zunächst: Innenraum saugen und mit einem feuchten Tuch säubern. Sie haben Ledersitze? Für die empfehlen sich spezielle Lederpflegemittel. Im nächsten Handgriff fliegen lose Bodenbeläge aus dem Wagen. Die sind für den Winterschlaf nicht von Nöten.

Bei der Karosserie sollten Sie gründlich sein: Schmutz, den Sie übersehen, kann sich unter Umständen in den Lack fressen. Auch Steinschlagschäden sollten zum Schutz vor Rost beseitigt werden.

Cabrio-Fahrer aufgepasst: Finden Sie feuchte Stellen im Fahrzeug, gilt Alarmstufe Rot. Wintern Sie es nicht ein, bevor Sie nicht die Ursache dafür gefunden haben. Ihr Dach sollte schließlich dicht sein.

Mit oder ohne Saisonkennzeichen: Tank, Batterie und Flüssigkeiten checken

… beim Zweirad

Ob Sie Ihren Tank befüllen oder entleeren müssen, kommt auf Ihre Maschine an. Tanks aus Blech sollten möglichst voll, die aus Kunststoff dagegen leer sein. Als nächstes geht’s ans Öl. Das sollten Sie aus dem warmen Motor ablassen, den Ölfilter wechseln und frisches Öl einfüllen. Auch die Kühlflüssigkeit muss geprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Nächste Station: Schwimmerkammern. Die gilt es, bei stehendem Motor mit Hilfe der Ablassschraube zu leeren, das Benzin unter der Maschine aufzufangen und zurück in den Tank zu schütten.

Die Batterie muss in jedem Fall raus. An einem trockenen, kühlen und frostsicheren Ort sollten Sie diese dann über den Winter ab und zu an ein Ladegerät anschließen. Nun noch die Reifen. Hier gilt: Entweder den Reifendruck um ein halbes Bar erhöhen oder das Motorrad so unterbauen, dass keiner der Reifen den Boden berührt. Unser Tipp: Getränkekisten helfen.

… beim Auto

Auf vier Rädern ist das Vorgehen recht ähnlich. Auch hier lautet die Devise: Blechtank voll – Kunststofftank leer. Außerdem sollten Sie das Frostschutzmittel auffüllen und das Öl wechseln.

Die Batterie muss raus und circa alle zwei Monate ans Ladegerät. Wer es perfekt machen will, bockt sein Auto auf, ansonsten reicht auch ein Reifendruck von drei Bar für die kalte Jahreszeit. Und ganz wichtig: Handbremse nicht anziehen!

Das war´s jedoch noch nicht ganz: Cabrios sollten stets mit geschlossenem Verdeck überwintern. Außerdem sorgen leicht geöffnete Fenster für eine gute Durchlüftung.

Untersuchung oder Wartung

… beim Zweirad

Sie sind nicht gerade ein Zweirad-Experte? Dann sollten Sie Ihre Maschine von Profis warten lassen. Natürlich gilt hier: Ihr Fahrzeug ist außerhalb der Saison nicht zugelassen, also dürfen Sie damit unter keinen Umständen losfahren. Doch keine Sorge, einige Fachbetriebe erledigen Wartungsarbeiten im Winter zu Sonderpreisen. Und holen Ihre Maschine dann in der Regel sogar bei Ihnen ab. Ansonsten müssen Sie mit etwaigen Untersuchungen einfach warten, bis es wieder wärmer wird.

... beim Auto

Ihr Flitzer muss ohnehin mal wieder zur Inspektion? Dann lieber vor der Winterruhe. Denn einige Handgriffe zum Einwintern werden Ihnen so von den Profis schon abgenommen. Auch Haupt- und Abgasuntersuchung sollten nach Möglichkeit vorgezogen werden.

Einwintern: Das kann jeder!

Gut informiert ist die Wintervorbereitung Ihres Fahrzeugs in Windeseile erledigt. Sie müssen also kein Profi, sondern einfach nur gut informiert sein. Und schon sieht Ihr Cabrio oder Zweirad im Frühjahr aus, als hätten Sie es gerade erst abgestellt.